Mann in Bayern stirbt an seltenem Bornavirus
In Oberbayern ist ein Mann an den Folgen einer Infektion mit dem seltenen und gefährlichen Bornavirus gestorben. Ein weiterer Patient aus dem Stadtgebiet von Pfaffenhofen wird derzeit wegen einer Infektion mit diesem Virus medizinisch behandelt. Dies teilte eine Sprecherin des Landratsamts Pfaffenhofen an der Ilm am Montag mit.
Das Gesundheitsamt untersucht derzeit den möglichen Infektionsweg intensiv. Dabei steht es in engem Austausch mit Expertinnen und Experten des Bayerischen Landesamts für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL). Ziel ist es, die Herkunft und die Übertragungswege der Infektion möglichst genau zu klären.
Das Borna Disease Virus 1 (BoDV-1) ist in der Feldspitzmaus verbreitet. Die Tiere scheiden das Virus über Urin, Kot und Speichel aus. Wie das Virus jedoch genau vom Tier auf den Menschen übergeht, ist bislang unklar. Denkbar sind verschiedene Übertragungswege, etwa durch den Kontakt mit kontaminierter Erde, durch verunreinigte Lebensmittel oder Wasser.
Kontakt mit Spitzmäusen vermeiden
Um einer Infektion vorzubeugen, empfiehlt das LGL, den Kontakt mit Spitzmäusen und deren Ausscheidungen zu vermeiden. Weder lebende noch tote Tiere sollten mit bloßen Händen berührt werden.
Das Bornavirus ist bei Tieren seit Langem bekannt. Erst seit 2018 ist belegt, dass BoDV-1 auch beim Menschen schwere, meist tödlich verlaufende Gehirnentzündungen verursachen kann. Die Erkrankung ist seit 2020 meldepflichtig. Seitdem wurden dem Robert Koch-Institut (RKI) jährlich bis zu sechs akute Fälle gemeldet, die meisten davon in Bayern.