Deutsche verbringen zehn Stunden am Tag im Sitzen
Laut einem Bericht der Deutschen Krankenversicherung (DKV) leben nur zwei Prozent der Deutschen gesund. Eine schlechte Ernährung, zu viel Stress und wenig Bewegung sorgen für einen ungesunden Lebensstil. Der DKV-Gesundheitsreport zeigt außerdem einen neuen Rekordwert beim Thema Sitzen. Demnach verbringen die Menschen in Deutschland im Schnitt mehr als zehn Stunden pro Tag mit Sitzen.
Bei diesen Tätigkeiten wird am meisten gesessen:
- auf der Arbeit (3,5 Stunden im Schnitt pro Tag)
- vor dem Fernseher (2,5 Stunden)
- am Computer/Tablet (1,5 Stunden)
- in der Bahn oder öffentlichen Verkehrsmitteln (80 Minuten)
- sonstige Freizeit (80 Minuten)
Zwischen den Generationen gibt es laut dem Report teils große Unterschiede. In der Gruppe der über 66-Jährigen ernähren sich knapp 40 Prozent der Befragten gesund. Bei den 18-29-Jährigen sind es dagegen nur 25 Prozent. Dafür trinken die Jüngeren deutlich weniger Alkohol, 43 Prozent verzichten komplett auf Bier, Wein und Co. Bei den Ältesten sind es nur knapp 20 Prozent.
Nur jeder Fünfte fühlt sich wenig gestresst
Die Daten zeigen, dass sich die Menschen in Deutschland insgesamt zu wenig bewegen. Rund sieben von zehn Befragten erreichen zwar die empfohlenen 150 Minuten pro Woche. Fast jeder Fünfte bewegt sich allerdings nicht länger als zehn Minuten am Stück. Das sei gefährlich für die Gesundheit und "biologisch unterfordernd", sagte Sportwissenschaftler Ingo Froböse von der Deutschen Sporthochschule Köln. Die Hochschule hat an dem Report mitgearbeitet.
Ein weiteres Gesundheitsrisiko ist ein erhöhtes Stresslevel. Hier sind laut den Daten besonders die 30- bis 45-Jährigen gefährdet. Nur 14 Prozent aus dieser Gruppe erreichten die empfohlenen Ziele. Ein gesundes Stressverhalten liegt dem Report zufolge dann vor, wenn die Befragten wirksame Strategien zur Stressbewältigung einsetzen, also etwa Sport, Lesen und Entspannungstechniken. Zugleich sollte das empfundene Stressniveau subjektiv als gering eingeschätzt werden. Über alle Altersgruppen hinweg traf dies auf jeden fünften Befragten zu.
Für den Report wurden rund 2.800 Menschen ab einem Alter von 18 Jahren in ganz Deutschland befragt.