Zahl der gemeldeten Ehec-Fälle in Mecklenburg-Vorpommern steigt auf 17

Die Zahl der gemeldeten Ehec-Infektionen in Mecklenburg-Vorpommern ist auf 17 gestiegen. Wie das Landesamt für Gesundheit und Soziales in Rostock mitteilte, wurden bis Freitag fünf weitere Infektionen bekannt. Unter ihnen sind vier Kinder, von denen sich zwei im Krankenhaus befanden.

Von dem Ausbruch des Erregers in den Landkreisen Vorpommern-Rügen und Vorpommern-Greifswald sind bislang vor allem Kinder im Alter von einem bis 15 Jahren sowie einige Erwachsene betroffen. Einige der Kinder litten an einem hämolytisch-urämischen Syndrom (HUS), das zu Nierenversagen und neurologischen Störungen führen kann. Die Kinder mussten teilweise auf Intensivstationen behandelt werden. Unter den Betroffenen befanden sich demnach einige Urlauber.

Ehec steht für Enterohämorrhagische Escherichia coli und bezeichnet bestimmte krank machende Stämme des im Darm vorkommenden Bakteriums. Übertragen werden sie vorwiegend durch verunreinigte Lebensmittel, nach etwa drei bis vier Tagen bricht die Erkrankung aus.

Folgen können schwere Durchfallerkrankungen bis hin zu blutigen Durchfällen und Nierenversagen sein. Kinder sind besonders gefährdet. Nach Daten des Robert Koch-Instituts wurden 2024 rund 4.570 und in diesem Jahr bisher etwa 3.660 Fälle gemeldet. Im Jahr 2023 gab es fünf Tote.

Zuletzt hatte es im Jahr 2011 einen großen Ehec-Ausbruch in Deutschland gegeben, rund 3.800 Erkrankungen wurden dabei erfasst, mehr als 50 Menschen starben. Als wahrscheinliche Ursache galten verunreinigte Sprossen aus Ägypten importierter Bockshornkleesamen.

Mindestens vier Tote in Belgien

Unterdessen sind in Belgien mindestens vier Menschen aus Seniorenheimen nach einer Ehec-Infektion gestorben. Das teilte die flämische Behörde für Pflege und Gesundheit mit. Insgesamt erkrankten nach Behördenangaben etwa 20 Menschen in mehreren Heimen an Ehec. Es wird vermutet, dass sich die Betroffenen über kontaminiertes Essen mit dem toxinbildenden Bakterium ansteckten.

Lebensmittel wie rohes Fleisch, roher Fisch, Rohkost oder Rohmilch könnten die Quelle einer solchen Kontamination sein, teilte eine Sprecherin der belgischen Agentur für die Sicherheit der Nahrungsmittelkette (AFSCA) mit. Die ersten Krankheitsfälle seien in der vergangenen Woche aufgetreten.

Laboranalysen zeigten, dass die Infektionen durch denselben Typ des Ehec-Bakteriums verursacht wurden, was auf eine gemeinsame Quelle für diese Infektionen hindeutet, wie es in einer gemeinsamen Mitteilung der AFSCA und der flämischen Gesundheitsbehörde hieß.