Fast jede fünfte Krebsdiagnose auf Rauchen zurückzuführen

Etwa 131.000 Menschen sind in Deutschland im Jahr 2023 an den Folgen des Rauchens gestorben. Das geht aus dem von Krebsexperten veröffentlichten sogenannten Tabakatlas hervor. Den größten Anteil an tabakbedingten Todesfällen machen mit 42 Prozent demnach Krebserkrankungen aus. 

Fast jede fünfte Krebsdiagnose in Deutschland ist dem Bericht zufolge auf das Rauchen zurückzuführen. Rauchen ist damit der wichtigste vermeidbare Krebsrisikofaktor. Es verursacht neben Lungenkrebs mindestens 16 weitere Krebsarten, etwa Tumore im Mund, Rachen und Kehlkopf, Darm-, Magen- sowie Speiseröhrenkrebs. Darüber hinaus haben Rauchende ein mehr als doppelt so hohes Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und ein doppelt so hohes Risiko für Schlaganfälle.

Männer leiden dem Tabakatlas zufolge häufiger an tabakbedingten Krebserkrankungen, da sie häufiger Raucher sind. Bei den tabakbedingten Todesfällen steigen die Zahlen bei Frauen kontinuierlich an, während sie bei Männern seit Jahren sinken. Das spiegele die Entwicklung des Rauchens bei den beiden Geschlechtern wider, heißt es in dem Tabakatlas. Außerdem gibt es deutliche regionale Unterschiede: Im Süden ist die Zahl der tabakbedingten Todesfälle bei Männern niedriger als im Norden. Bei Frauen ist sie hingegen in den ostdeutschen Bundesländern bis auf Berlin niedriger.

Organisationen fordern Erhöhung der Tabaksteuer

Zum Start der nationalen Krebspräventionswoche bekräftigten das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ), die Deutsche Krebshilfe und die Deutsche Krebsgesellschaft ihre Forderung nach einer konsequenten Tabakprävention, wie zum Beispiel eine Erhöhung der Tabaksteuer. Deutschland hinke bei der Tabakkontrolle und dem Nichtraucherschutz hinterher, warnten sie.

Mehr als jeder vierte Erwachsene in Deutschland rauche, teilte das DKFZ mit. "Die wirksamste Maßnahme, um Jugendliche vom Rauchen abzuhalten und Raucher zum Rauchstopp zu motivieren, sind regelmäßige und deutliche Erhöhungen der Tabaksteuer", sagt DKFZ-Vorstand Michael Baumann. Eine Steuererhöhung von 10 Prozent erwirke in Industrieländern einen Rückgang des Tabakkonsums um 4 Prozent.

Bundesgesundheitsministerin Nina Warken (CDU) hob das Potenzial der Krebsprävention hervor. Sie forderte zu einem gesunden Lebensstil und regelmäßigen Vorsorgeuntersuchungen auf. "Damit kann rund die Hälfte aller Krebstodesfälle verhindert werden", sagte sie. Rauchen sei "das größte vermeidbare Gesundheitsrisiko in Deutschland".