Chikungunya-Virus breitet sich in Italien aus
In Italien verbreitet sich das von bestimmten Mücken übertragene Chikungunya-Virus weiter. In diesem Jahr verzeichneten die Behörden bereits 364 Fälle, wie aus Daten des nationalen Gesundheitsinstituts ISS hervorgeht. Ein Großteil der Infektionen wurde demnach in den Regionen Emilia-Romagna und Venetien im Norden Italiens gemeldet.
Meist handelt es sich den ISS-Daten zufolge um lokale Ansteckungen (323), also Infektionen, die nicht auf Auslandsreisen zurückzuführen sind. 41 Ansteckungen wurden bei Reiserückkehrern registriert. Übertragen wird das Chikungunya-Virus hauptsächlich von der Asiatischen Tigermücke.
Fieber und Gelenkschmerzen
Typische Symptome für eine Erkrankung mit dem Chikungunya-Virus sind plötzlich einsetzendes Fieber, starke Gelenkschmerzen vor allem an Händen und Füßen, Kopfschmerzen, Hautausschlag und Erschöpfung. Bei Säuglingen, älteren Menschen und Personen mit geschwächtem Immunsystem kann es zu lebensbedrohlichen Komplikationen kommen. Todesfälle sind selten. Die Gelenkschmerzen können Wochen bis Monate anhalten.
Die Ständige Impfkommission empfiehlt Menschen ab zwölf Jahren, die in ein Gebiet mit aktuellem Ausbruchsgeschehen reisen, eine Impfung mit einem der beiden verfügbaren Impfstoffe.
Tigermücke durch Erderwärmung auch in Europa heimisch
Mit der globalen Erwärmung und der Ausbreitung der Asiatischen Tigermücke gibt es auch in Europa ein zunehmendes Risiko für lokale Übertragungen. Sie kommt nach Angaben des Europäischen Zentrums für die Prävention und die Kontrolle von Krankheiten (ECDC) mittlerweile in 16 europäischen Ländern vor. Im Sommer warnte auch die Weltgesundheitsorganisation vor der Ausbreitung des Virus, das mittlerweile in 119 Ländern vorkomme.
Vor allem in vielen Teilen Südeuropas ist sie heimisch geworden. Bereits 2007 und 2017 kam es in Italien zu größeren lokalen Ausbrüchen, nun ist das erneut der Fall. Auch in Frankreich und Spanien wurden in den letzten Jahren immer wieder lokale Übertragungen – sogenannte autochthone Fälle – erfasst.
Tigermücke breitet sich auch in Deutschland aus
Die Art breitet sich auch in Deutschland aus, betroffen sind unter anderem Baden-Württemberg, Bayern, Hessen, Rheinland-Pfalz und Thüringen. Die Mücken legen ihre Eier gern in kleinen Wasseransammlungen ab, etwa in Blumentöpfen, Vogeltränken und alten Autoreifen.
Eine Ansteckung mit dem Chikungunya-Virus wurde in Deutschland bisher aber noch nicht erfasst. Ganze Chikungunya-Epidemien wie in den Tropen sind dem Robert Koch-Institut (RKI) zufolge hierzulande derzeit noch unwahrscheinlich.