Schüler fordern mehr Einsatz gegen psychische Probleme
Die Bundesschülerkonferenz hat wegen zunehmender psychischer Erkrankungen von Kindern und Jugendlichen die Politik zum Handeln aufgefordert. "Wir erleben eine Krise der mentalen Gesundheit unter jungen Menschen", schreibt sie in einer in Berlin vorgestellten Kampagne, die auch einen Zehn-Punkte-Plan enthält. Sie verweist dabei auf das Deutsche Schulbarometer, wonach sich 21 Prozent der Schülerinnen und Schüler als psychisch belastet bezeichnen.
Immer mehr Kinder und Jugendliche würden unter Angststörungen, Depressionen, Selbstverletzungen und Essstörungen leiden, schreiben die Schülervertreter. Zugleich mangele es an entsprechender Unterstützung in der Schule. Prävention bei jungen Menschen sei aber "nicht nur eine Frage von Fürsorge, sondern auch eine Investition in die Zukunftsfähigkeit unseres Landes". Jede vermiedene Erkrankung spare langfristig Kosten und erhalte die Leistungsfähigkeit der kommenden Generation.
Mehr Vorsorge, mehr Raum, mehr Hilfe
Die Schülervertreter fordern daher mehr Schulsozialarbeiter und Schulpsychologinnen. Außerdem müsse Medienkompetenz in allen Unterrichtsfächern gefördert werden. Mentale Gesundheit solle als Querschnittsaufgabe für alle Schularten und Unterrichtsfächer verstanden werden. Kompetenzen etwa zur Bewältigung von Stress müssten ebenfalls vermittelt werden.
Eine weitere Forderung betrifft bessere Schulstrukturen: Konkret stellt sich die Bundesschülerkonferenz hier unter anderem eine individuelle Förderung der Schülerinnen und Schüler, mehr Pausen und gute Ganztagsmodelle vor. Schulgebäude bräuchten Rückzugsräume und ausreichend Platz. Gesundheitsförderung müsse als Teil der Schulkultur etabliert werden – auch mit der Vorsorge und Früherkennung von psychischen und physischen Krankheiten.
Die Schülerkonferenz wünscht sich darüber hinaus verbindliche Schutzkonzepte gegen Mobbing und Diskriminierung. Lehrkräfte und andere Pädagogen sollten zum Thema psychische Belastungen fortgebildet werden. Kinder und Jugendliche mit Behinderung sowie junge Menschen in schwierigen Lebenssituationen müssten umfassend begleitet und unterstützt werden.