Marburg-Virus bricht an der Grenze von Äthiopien und Südsudan aus
Nach mehreren Verdachtsfällen hat Äthiopien seinen ersten Ausbruch des gefährlichen Marburg-Virus bestätigt. Neun Infektionen wurden in der Region Omo an der Grenze zum Südsudan registriert, teilten die Behörden mit. Der Generaldirektor der Weltgesundheitsorganisation (WHO), Tedros Adhanom Ghebreyesus, lobte das schnelle Vorgehen der äthiopischen Regierung. Es zeige deren Entschlossenheit, den Ausbruch rasch einzudämmen.
Die WHO hatte ein Expertenteam geschickt, nachdem die äthiopische Regierung am Donnerstag acht Verdachtsfälle mit viralem hämorrhagischem Fieber gemeldet hatte. Die WHO-Experten sollen das ostafrikanische Land bei den Tests und der Bekämpfung des Ausbruchs unterstützen.
Die Verdachtsfälle wurden aus einer Region an der Grenze zum Südsudan gemeldet. Der Ausbruch werde sehr ernst genommen, weil das Nachbarland über eine unzureichende Gesundheitsversorgung verfüge, sagte der Generaldirektor der afrikanischen Gesundheitsbehörde Africa CDC, Jean Kaseya. Aus anderen afrikanischen Ländern wurden in den vergangenen Wochen keine Marburg-Fälle gemeldet.
Bislang kein Impfstoff und keine Behandlung für Marburg-Virus
Gegen das Marburg-Virus gibt es weder einen zugelassenen Impfstoff noch eine Behandlung. Zu den Symptomen gehören Fieber, Muskelschmerzen, Durchfall, blutiges Erbrechen und in manchen Fällen der Tod durch extremen Blutverlust. Wie Ebola stammt auch das Marburg-Virus von Flughunden und wird durch engen Kontakt mit Körperflüssigkeiten infizierter Personen oder über verunreinigte Oberflächen übertragen.
Der Erreger erhielt seinen Namen nach der hessischen Stadt Marburg, da dort 1967 Laborangestellte durch den Kontakt mit infizierten Affen erstmalig daran erkrankten. Insgesamt infizierten sich damals 29 Menschen, sieben von ihnen starben.