WHO warnt vor wachsender Nikotinabhängigkeit bei Jugendlichen

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat sich besorgt über eine wachsende Nikotinabhängigkeit vor allem unter jungen Menschen gezeigt. WHO-Schätzungen zufolge nutzten 15 Millionen Jugendliche zwischen 13 und 15 bereits E-Zigaretten – diese seien unter jungen Menschen beliebter als konventionelle Zigaretten. Der tägliche Gebrauch von E-Zigaretten unter US-amerikanischen Schülern habe sich zwischen 2020 und 2024 fast verdoppelt, hieß es in einer US-Studie.

Bei einem Treffen der 183 Vertragsstaaten der Antitabakkonvention in Genf kommende Woche wollen die Mitgliedsstaaten unter anderem über die wachsende Nikotinabhängigkeit beraten. In diesen Ländern leben rund 90 Prozent der Weltbevölkerung, darunter Deutschland. Das Treffen solle neue Energie in den Kampf gegen die gesundheitsschädlichen Produkte bringen, teilte der amtierende Vorsitzende des Sekretariats der Antitabakkonvention, Andrew Black, mit. Sieben Millionen Menschen würden jedes Jahr durch Tabak sterben.

Expertengruppe legt neue Maßnahmen vor

Angesichts des geplanten Treffens hat eine Expertengruppe ein Papier mit Vorschlägen für neue Maßnahmen im Kampf gegen Tabak vorgelegt. Dazu gehören ein Verbot von Aromastoffen zum Beispiel in E-Zigaretten, da diese besonders junge Menschen zur Nikotinsucht verführten. Zudem forderten die Experten ein Verbot von Zigarettenfiltern. Diese gäben die Illusion, Rauchen mit Filter sei gesünder. Zudem verschmutzten das Plastik und die Giftstoffe aus weggeworfenen Zigaretten nachhaltig die Umwelt.

Die Antitabakkonvention trat vor 20 Jahren in Kraft. Sie verpflichtet Länder zum Kampf gegen Tabak und Nikotin. Zu den Maßnahmen zählen unter anderem Werbeverbote, hohe Steuern auf die Produkte und Maßnahmen gegen die Einflussnahme von Tabakfirmen auf die Gesundheitspolitik. Vom 24. bis 26. November treffen sich in Genf Vertreter der 71 Staaten, die das "Protokoll zur Unterbindung des unerlaubten Handels mit Tabakerzeugnissen" unterzeichnet haben.

Weltweit schränken Staaten Rauchen ein

Weltweit unternehmen Länder Schritte gegen das Rauchen. Zuletzt haben die Malediven Anfang November als weltweit erstes Land ein Rauchverbot für junge Generationen festgelegt. In Großbritannien ist ein ähnliches Vorhaben geplant. In Frankreich gilt seit dem 1. Juli ein Rauchverbot im öffentlichen Raum.