Durchschnittlicher Zusatzbeitrag soll auf aktuellem Niveau bleiben

Der Orientierungswert für die Entwicklung der Krankenkassenbeiträge im neuen Jahr bleibt mit 2,9 Prozent auf dem aktuellen Niveau. Das gab Bundesgesundheitsministerin Nina Warken (CDU) bekannt. Der Wert beruht auf Berechnungen eines Schätzerkreises, in dem Vertreter der Krankenkassen und andere Experten sitzen. 

"Unsere Aufgabe ist es, gemeinsam im sogenannten Schätzerkreis mit den Kassen und anderen Experten festzulegen, wie hoch der durchschnittliche ausgabendeckende Zusatzbeitrag zu erwarten ist", sagte Warken der Rheinischen Post. "Und den werden wir an diesem Montag auf 2,9 Prozent festlegen und veröffentlichen."

Kassenwechsel abwägen

Wie stark die Zusatzbeiträge der einzelnen Krankenkassen tatsächlich steigen, ist jedoch individuell festzulegen. Die Krankenkassen würden im Wettbewerb miteinander stehen und unterschiedlich wirtschaften, sagte Warken. "Manchen gelingt das besser als anderen und deshalb gibt es unterschiedliche Zusatzbeiträge", fügte sie hinzu. Versicherte müssten für sich abwägen, ob sich ein Kassenwechsel lohne: "Beitragssatz und Leistungen sollten immer abgewogen werden."

Laut Gesetz gibt das Ministerium die Orientierungsmarke für die Zusatzbeiträge der Kassen für das Folgejahr eigentlich bis 1. November bekannt. Dies verzögert sich nun wie im Vorjahr leicht. Um den Druck für Beitragsanhebungen zu mindern, hatte Warken gerade ein Sparpaket von zwei Milliarden Euro durch den Bundestag gebracht.

Direkt stabile Beiträge bei jeder einzelnen Kasse festlegen, kann die Politik nicht. Über die konkreten Zusatzbeiträge für 2026 für ihre Versicherten entscheiden die Kassen je nach ihrer Finanzlage in den kommenden Wochen selbst. Der gesamte Beitrag, den sich Arbeitgeber und Arbeitnehmer teilen, umfasst daneben den allgemeinen Satz von einheitlich 14,6 Prozent des Bruttolohns. 

Bei Anhebungen des Zusatzbeitrags haben Mitglieder ein Sonderkündigungsrecht. Erst Anfang 2025 hatte es eine Welle starker Erhöhungen gegeben.