Apotheken kündigen Blackout-Protest wegen schwerer Versorgungslage an

Die Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände hat angekündigt, dass Apotheken an diesem Mittwoch aus Protest zeitweise im Dunkeln betrieben werden sollen. Unter dem Motto #versorgungsblackout sollen Apotheken laut Ankündigung deutschlandweit ihr Licht ausschalten und nur mit einer Notbeleuchtung weiterarbeiten. Es brauche von der Bundesregierung eine schnelle Erhöhung des Honorars, sagte der Präsident des Verbandes, Thomas Preis, dazu. "Für die Apotheken sieht es gerade finster aus."

Eine solche Erhöhung der Apothekenvergütung könne derzeit nicht durchgeführt werden, sagte jedoch zuletzt die Bundesgesundheitsministerin Nina Warken (CDU). Im aktuellen Koalitionsvertrag zwischen CDU und SPD wurde das jedoch angekündigt. Konkret sollte es eine Erhöhung des sogenannten Fix-Bestandteils von 8,35 Euro auf 9,50 Euro pro Medikamentenpackung geben.

Position gegenüber Krankenkassen soll gestärkt werden

Dieser Anteil wurde seit 13 Jahren laut Verband nicht mehr erhöht, während die Kosten im gleichen Zeitraum um 65 Prozent gestiegen sind. Seit 2013 habe sich der Apothekenbestand im Land auch deshalb um 19 Prozent verringert, argumentiert der Verband.

"Trotz der Versprechen im Koalitionsvertrag gibt es immer noch keine konkreten Zusagen für eine dringend notwendige, zeitnahe wirtschaftliche Stärkung der Apotheken", sagte Preis.

Neben der Erhöhung des Fixanteils fordert der Verband "verlässliche Verhandlungsmöglichkeiten" mit den Krankenkassen, um das Honorar regelmäßig an die Kosten anzupassen. Bei Ärzten und Krankenhäusern existiere das bereits.

Kundinnen und Kunden werden laut Verband mittels Flyern über die Aktion informiert.