US-Gesundheitsbehörden registrieren fast 900 Maserninfektionen
In diesem Jahr haben die US-Gesundheitsbehörden nach eigenen Angaben bereits 884 Maserninfektionen registriert. Das sind fast dreimal so viele Fälle wie im gesamten Jahr 2024. Die meisten Fälle wurden mit 646 Infektionen in Texas bestätigt. Insgesamt seien in einem Fünftel der US-Staaten Maserninfektionen zu beobachten, teilten die US-Zentren für Seuchenkontrolle und -prävention (CDC) mit.
Seit Ende Januar grassiert in dem Bundesstaat das Virus. Im Westen von Texas starben bereits zwei ungeimpfte Kinder im Grundschulalter im Zusammenhang mit einer Maserninfektion, im benachbarten New Mexico ein nicht geimpfter Erwachsener.
Zuerst hatte US-Gesundheitsminister Robert F. Kennedy Jr., der als Impfgegner bekannt ist, den Masernausbruch verharmlost und diesen als "nicht ungewöhnlich" abgetan. Erst Anfang März sprach er sich dann doch öffentlich für eine Impfung aus. Zu diesem Zeitpunkt war bereits ein Kind gestorben.
Masernausbruch in Mexiko
Masern werden durch ein hochansteckendes Virus verursacht, das über die Luft übertragen wird und sich leicht durch Atmung, Niesen oder Husten einer infizierten Person verbreitet. Eine Erkrankung ist durch Impfungen vermeidbar. Masern galten in den USA seit dem Jahr 2000 als ausgerottet.
In Nordamerika gibt es derzeit zwei weitere Masernausbrüche. Einer davon im kanadischen Ontario führte von Mitte Oktober bis Mittwoch zu 1.020 Fällen. Im mexikanischen Bundesstaat Chihuahua registrierte das Gesundheitsministerium nach eigenen Angaben bislang 605 Masernfälle. Wie die Weltgesundheitsorganisation erklärte, stehen die Fälle in Mexiko im Zusammenhang mit dem Ausbruch in Texas.
Auch in Europa nahm die Zahl der Maserninfektionen zuletzt deutlich zu. Nach Angaben der WHO erreichte die Zahl der Infektionen
im vergangenen Jahr den höchsten Stand seit 25 Jahren. In Deutschland wurden für 2024 bis zum 25. September laut dem Robert Koch-Institut (RKI) 553 Masernfälle gemeldet.