Edgar Reitz erhält Ehrenpreis beim Filmfestival in Ludwigshafen

Der Regisseur Edgar Reitz ist beim Festival des deutschen Films in Ludwigshafen mit dem Ehrenpreis für sein Lebenswerk ausgezeichnet worden. Der 92-Jährige nahm die Ehrung bei einer Galavorführung seines neuen Films Leibniz – Chronik eines verschollenen Bildes entgegen, wie eine Sprecherin mitteilte. Die Laudatio hielt Festivalintendant Michael Kötz.

Das Festival würdigte mit dem Preis das mehr als 50 Jahre umfassende filmische Schaffen des in Morbach (Hunsrück) geborenen Künstlers.

Reitz begann seine filmische Arbeit Mitte der 1950er-Jahre und war Mitunterzeichner des Oberhausener Manifests von 1962, das den "neuen deutschen Film" forderte. Sein Spielfilmdebüt Mahlzeiten wurde 1967 in Venedig als bestes Erstlingswerk ausgezeichnet. Es folgten zahlreiche weitere Prämierungen, darunter Deutsche Filmpreise, Grimme-Preise und weitere renommierte Auszeichnungen.

Berühmt wurde Reitz mit seinem über Jahrzehnte entwickelten Heimat-Zyklus – einer generationenübergreifenden Chronik deutscher Alltagsgeschichte. Die erste Staffel erschien 1984 und wurde mit durchschnittlich zehn Millionen TV-Zuschauern ein Erfolg. Es folgten Die zweite Heimat (1992), Heimat 3 (2004) und Die andere Heimat (2013). Auch im hohen Alter setzt er filmische Akzente – zuletzt mit seinem Dokumentarfilm Filmstunde_23, der 2024 auf der Berlinale Premiere feierte.

Das Festival des deutschen Films findet auf einer Insel im Rhein in Ludwigshafen statt und läuft noch bis zum 7. September. Es umfasst mehrere Zeltkinos und ein Open-Air-Kino. Im vergangenen Jahr kamen den Veranstaltern zufolge mehr als 120.000 Menschen. Damit sei Ludwigshafen weiter das nach der Berlinale besucherstärkste deutsche Filmfestival, hieß es.