Nach Bericht über Charlie Kirk wurde ihr gedroht: Dunja Hayali kündigt „ein paar Tage Pause“ von sozialen Medien an
ZDF-Moderatorin Dunja Hayali sieht sich nach ihrem Bericht über den ermordeten rechtskonservativen US-Influencer Charlie Kirk im „Heute Journal“ mit massiven Anfeindungen konfrontiert. Auf Instagram äußerte sich die 51-Jährige nun zu den Angriffen.
Hayali betonte, dass Kritik an ihrer Arbeit grundsätzlich in Ordnung sei. Die aktuellen Angriffe überschritten jedoch Grenzen. Sie teilte einige Beispiele der Beschimpfungen mit ihren rund 392.000 Followern: „Sie werden bald für Ihre Äußerungen bitter bezahlen. Sie haben nur das Allerschlimmste verdient. Schauen Sie lieber ab jetzt öfter über die Schulter.“ Ein anderer Nutzer schrieb: „Wir werden dich noch hängen sehen.“ Andere bedrohten auch Hayalis privates Umfeld: „Ich hoffe, Sie werden auch vor Ihrer Familie erschossen.“
Als Reaktion auf diese Hasskommentare kündigte Hayali auf ihrem Instagram-Account eine „paar Tage Pause“ von den sozialen Medien an. Ihre Moderation im „Heute Journal“ wird sie planmäßig in der kommenden Woche fortsetzen.
Was Hayali gesagt hat
Auslöser der Angriffe war, dass Hayali Kirk als „extremen und extrem umstrittenen Influencer“ bezeichnete und auf dessen „oftmals abscheuliche, rassistische, sexistische und menschenfeindliche Aussagen“ hinwies. Gleichzeitig verurteilte sie Gruppen, die seinen Tod feierten.
Nach einem Korrespondenten-Beitrag über die kontroverse Debatte zu Kirk in den USA sagte Hayali in ihrer Moderation: „Dass es nun Gruppen gibt, die seinen Tod feiern, ist mit nichts zu rechtfertigen, auch nicht mit seinen oftmals abscheulichen, rassistischen, sexistischen und menschenfeindlichen Aussagen.“
Über Kirks Anhänger sagte sie: „Offensichtlich hat der radikal-religiöse Verschwörungsanhänger aber auch genau damit einen Nerv getroffen. Charlie Kirk hatte nicht nur Millionen Follower auf den verschiedensten Plattformen, auch seine Veranstaltungen waren extrem gefragt und gut besucht.“
Hayalis Aussagen lösten im Internet heftige Debatten aus und wurden teils aus dem Kontext gerissen. Auch das rechtskonservative Onlineportal „Nius“ griff den Beitrag in verkürzter Version auf. Er wurde mit der Überschrift: „Die Hayali-Entgleisung! Sie beschimpft den ermordeten Charlie Kirk als rassistisch, sexistisch und menschenfeindlich“ verbreitet.

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Charlie Kirk wurde am vergangenen Mittwoch bei einer Veranstaltung auf einem Universitätscampus in Utah erschossen. Das Motiv des Täters ist bislang unklar.
Kirk galt als einflussreicher Vertreter der Trump-Bewegung „Make America Great Again“ (Maga) und unterstützte den ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump in dessen Wahlkampf. Seine Positionen zu Themen wie Waffenrecht, Migration oder Genderfragen machten ihn sowohl für Anhänger als auch für Gegner zur Reizfigur.
Die US-Regierung reagierte scharf auf Kommentare zur Ermordung Kirks. Vizeaußenminister Christopher Landau drohte Ausländern mit Konsequenzen, sollten sie im Internet Gewalt rechtfertigen. Er forderte dazu auf, ihm entsprechende Kommentare zu melden, damit das Außenministerium „das amerikanische Volk schützen kann“. Kritiker befürchten, die Regierung könnte die Tat als Vorwand nutzen, um gegen politische Gegner vorzugehen. (Tsp)