Comeback seiner Late-Night-Show: Jimmy Kimmel kritisiert Trump scharf – und wird sichtlich emotional

US-Moderator Jimmy Kimmel hat Präsident Donald Trump beim mit Spannung erwarteten Comeback seiner Late-Night-Show scharf kritisiert.

„Eine Drohung der Regierung, einen Komiker zum Schweigen zu bringen, den sie nicht mag, ist unamerikanisch“, sagte Kimmel am frühen Mittwochmorgen (MEZ). „Der Präsident hat sehr deutlich gemacht, dass er möchte, dass ich und die Hunderte von Menschen, die hier arbeiten, unseren Job verlieren. Unser Staatschef freut sich darüber, dass Amerikaner ihre Existenzgrundlage verlieren, weil er keinen Spaß versteht.“

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Trump hatte das Comeback Kimmels beim US-Fernsehsender ABC zuvor kritisiert – und zugleich mit einem möglichen juristischen Vorgehen gegen den Sender gedroht. Er könne nicht glauben, dass ABC Kimmel seinen Job zurückgegeben habe, schrieb er auf seiner Plattform Truth Social.

Trump behauptete, Kimmel sei ein Handlanger der Demokraten, und er sprach dabei von einem „illegalen Wahlkampfbeitrag“, ohne seine Vorwürfe genau zu erläutern oder Beweise vorzulegen. „Ich denke, wir werden ABC diesbezüglich auf die Probe stellen“, fuhr er fort. Als er den Sender das letzte Mal verfolgt habe, habe dieser ihm mehrere Millionen Dollar gezahlt. Dieses Mal klinge es noch lukrativer.

Diese Show ist nicht wichtig. Wichtig ist, dass wir in einem Land leben dürfen, in dem wir eine Show wie diese machen können.

Jimmy Kimmel

Jimmy Kimmel erklärte in seiner Show, dass er mit Disneys Entscheidung, seine Show abzusetzen, nicht einverstanden gewesen sei. Er dankte dem Unternehmen, zu dem der ausstrahlende Sender ABC gehört, anschließend allerdings dafür, dass es ihm erlaubt hat, nun wieder auf Sendung zu gehen. „Diese Show ist nicht wichtig“, sagte Kimmel. „Wichtig ist, dass wir in einem Land leben dürfen, in dem wir eine Show wie diese machen können.“

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Kimmel wurde zwischenzeitlich sichtlich emotional, als er auf den Mord an Charlie Kirk zu sprechen kam: „Es war nie meine Absicht, den Mord an einem jungen Mann auf die leichte Schulter zu nehmen. Ich finde daran nichts Lustiges.“

Kimmel ging auch explizit auf die Kritik an seinen Äußerungen über den mutmaßlichen Mörder Kirks ein. „Ich verstehe, dass dies für manche unpassend war und für diejenigen, die glauben, ich hätte mit dem Finger auf jemanden gezeigt, verstehe ich, warum Sie verärgert sind“, erklärte er. Kimmel hatte gesagt, dass die „Gang“ Make America Great Again verzweifelt versuche, den Tatverdächtigen in krassen Gegensatz zu ihnen zu stellen, und alles dafür tue, politisches Kapital daraus schlagen zu wollen.

Der US-Moderator bedankte sich bei „den Menschen, die meine Show und meine Überzeugungen nicht unterstützen, aber dennoch mein Recht, diese Überzeugungen zu teilen, unterstützen“, sagte Kimmel. Er habe nie gedacht, dass selbst viele Politiker sich gegen die Haltung der US-Regierung aussprechen würden. „Das erfordert Mut. Sie haben es getan und verdienen dafür Anerkennung“, sagte Kimmel.

Trump übt immer wieder Druck auf Medien aus und hat bereits mehrere Klagen gegen US-Sender angestrengt, unter anderem gegen ABC. Der Rechtsstreit wurde mit einem Vergleich in Millionenhöhe beigelegt.

Die zwischenzeitliche Absetzung der Late-Night-Show Kimmels wegen dessen Äußerungen rund um den tödlichen Angriff auf den rechten Aktivisten Kirk hatte der US-Präsident gefeiert. In den USA hatte sie eine Debatte über Meinungs- und Pressefreiheit befeuert. Kritiker befürchteten, dass diese Stück für Stück von der Regierung eingeschränkt werden und Kimmel ein weiteres Beispiel dafür sei. (mit dpa)