20 Nobelpreisträger unterzeichnen Erklärung gegen Trumps Umweltpolitik
In einer gemeinsamen Erklärung haben Mitarbeitende der US-Umweltbehörde EPA sowie renommierte Forscher der Umweltpolitik von US-Präsident Donald Trump widersprochen. Demnach untergräbt die Neuausrichtung in den vergangenen Monaten den Auftrag der EPA, die menschliche Gesundheit und die Umwelt zu schützen.
170 Mitarbeitende haben die Erklärung unterschrieben. Weitere 100 Kolleginnen und Kollegen unterstützten das Dokument aus Angst vor Repressalien anonym, wie Jeremy Berg mitteilte, ein ehemaliger Chefredakteur des Wissenschaftsmagazins Science. Berg ist selbst kein EPA-Mitarbeiter, gehört aber zu den Forschenden und Akademikern, die ebenfalls unterschrieben haben. Unter ihnen waren auch 20 Nobelpreisträger.
Seit der neue EPA-Chef Lee Zeldin im Amt ist, hat die Umweltbehörde die Mittel für arme Gemeinden gekürzt und angekündigt, Bundesvorschriften zur Verringerung der Luftverschmutzung in Nationalparks und Reservaten aufzuheben. Sie will zudem das Verbot einer Asbestart rückgängig machen und hat vorgeschlagen, Vorschriften zur Begrenzung der Treibhausgasemissionen aufzuheben.
Mitarbeitende kritisieren Missachtung wissenschaftlicher Expertise
Die Behörde habe seit ihrer Gründung im Jahr 1970 ihren Auftrag erfüllt, indem sie Wissenschaft, Finanzierung und Fachpersonal im Dienste des amerikanischen Volkes eingesetzt habe, hieß es in dem Brief. "Heute stehen wir gemeinsam auf gegen die Konzentration der derzeitigen Regierung auf schädliche Deregulierung, die falsche Darstellung früherer EPA-Maßnahmen und die Missachtung wissenschaftlicher Expertise."
Der Brief stellt eine seltene öffentliche Kritik von Mitarbeitern der Behörde dar, die mit Konsequenzen rechnen müssen, wenn sie sich gegen eine Kürzung der Mittel und der staatlichen Unterstützung für die Klima-, Umwelt- und Gesundheitswissenschaften aussprechen. Einen ähnlichen Schritt unternahmen kürzlich Wissenschaftler an der Forschungsbehörde NIH, die dem Gesundheitsministerium unterstellt ist.