Außenminister Wadephul hält Forderung nach Waffenruhe weiter aufrecht
Nach dem Treffen von US-Präsident Donald Trump und Russlands Präsident Wladimir Putin hält Außenminister Johann Wadephul weiter am Ziel einer Waffenruhe fest. "Natürlich ist eine allererste Voraussetzung auch für alles Weitere, dass jetzt der Waffenstillstand recht schnell kommt", sagte der CDU-Politiker in den ARD-Tagesthemen. Ohne einen Waffenstillstand könne man niemandem, insbesondere der überfallenen Ukraine, zumuten, weiter Verhandlungen zu führen und sich auf einen Friedensprozess einzulassen.
Vor dem Gipfel mit Putin in Alaska hatte Trump auf eine sofortige Waffenruhe gedrungen. Nach dem Gipfel war davon keine Rede mehr. Für die europäischen Verbündeten war dies in den Tagen vor dem Gipfel eines der wichtigsten Anliegen gewesen.
Bundeskanzler Friedrich Merz hatte sich nach dem Gipfel
offen für Friedensverhandlungen zwischen der Ukraine und Russland auch ohne
vorherigen Waffenstillstand gezeigt – sofern rasch ein belastbares Abkommen
zustande kommt. Ein solches Ergebnis wäre mehr wert als ein länger andauernder
Waffenstillstand ohne politische Fortschritte, sagte der CDU-Politiker in einem
Interview mit dem ZDF.
Trump will "direkt zu einem Friedensabkommen gelangen"
Auf die Frage, ob direkte Friedensverhandlungen ohne vorherigen Waffenstillstand, wie Trump sie nun anstrebe, sinnlos seien, sagte Wadephul in der ARD: "Ich glaube, das muss jetzt miteinander einhergehen. Sinnlos ist an Gesprächen gar nichts. Jedes Gespräch, das geführt wird, um diesen Krieg endlich zu einem Ende zu bringen, ist ein gutes Gespräch und ist ein Gespräch, das wir unterstützen."
Nach dem Gipfeltreffen mit Putin in Alaska hatte Trump ein Ukraine-Friedensabkommen ohne vorige Waffenruhe vorgeschlagen. Auf seiner Onlineplattform Truth Social schrieb Trump: "Es wurde von allen festgestellt, dass der beste Weg, um den schrecklichen Krieg zwischen Russland und der Ukraine zu beenden, darin besteht, direkt zu einem Friedensabkommen zu gelangen, das den Krieg beendet, und nicht nur ein Waffenruheabkommen, das oft nicht eingehalten wird."