Trump spricht sich für Friedensabkommen statt Waffenruhe aus

US-Präsident Donald Trump hat eine sofortige Waffenruhe zwischen Russland und der Ukraine ausgeschlossen und sich stattdessen direkt für ein "Friedensabkommen" ausgesprochen. "Es wurde von allen festgestellt, dass der beste Weg, um den schrecklichen Krieg zwischen Russland und der Ukraine zu beenden, darin besteht, direkt zu einem Friedensabkommen zu gelangen, das den Krieg beendet, und nicht nur ein Waffenruheabkommen, das oft nicht eingehalten wird", schrieb Trump am Samstag in seinem Onlinedienst Truth Social.

Die Ukraine lehnte den Vorschlag ab. "Unsere Sichtweise ist: zuerst eine Waffenruhe und danach alles andere", sagte der ukrainische Berater im Präsidentenbüro, Serhij Leschtschenko. Sollten die Kampfhandlungen während der Gespräche weiterlaufen, gebe es "große Risiken für eine Erpressung der Ukraine".

Am Vortag war Trump in Alaska zu einem Gipfeltreffen mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin zusammengekommen. Beide nannten ihr Treffen "produktiv", verkündeten allerdings keine konkreten Ergebnisse. "Wir sind noch nicht am Ziel, aber wir haben eine sehr gute Chance, es zu erreichen", sagte Trump. "Es gibt keinen Deal, bevor es einen Deal gibt." Eine Einigung hänge nun vom ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj ab, fügte Trump später hinzu.

Russland warnt vor "Provokationen und Intrigen"

Putin nannte den ersten bilateralen Gipfel mit Trump seit sieben Jahren "konstruktiv" und bezeichnete die Gesprächsatmosphäre als "respektvoll". "Wir hoffen, dass die von uns erzielte Verständigung (…) den Weg für einen Frieden in der Ukraine ebnet", sagte er. Die Ukraine und die Europäer rief er auf, eine Friedenslösung nicht "durch Provokationen oder Intrigen hinter den Kulissen zu untergraben".

Noch am Mittwoch hatte Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) im Beisein Selenskyjs in Berlin gefordert, eine Waffenruhe müsse "am Anfang" der Verhandlungen stehen. Auch Trump hatte zuvor monatelang eine Waffenruhe gefordert und sowohl Russland als auch seinen Verbündeten mit Sanktionen gedroht. Von beidem war nun keine Rede mehr. 

Nach dem Treffen in Alaska riefen die europäischen Verbündeten zu weiteren Gesprächen unter Einbeziehung Selenskyjs auf. Dieser will sich am Montag mit Trump in Washington, D. C. treffen. Nach Angaben aus ukrainischen Diplomatenkreisen könnte es dabei um ein US-Angebot zu Sicherheitsgarantien für die Ukraine gehen, ohne dass das Land der Nato beitritt, was Russland bisher strikt ablehnt.