Paramilitärische Kräfte im Sudan töten 13 Menschen
Die paramilitärische Gruppe RSF hat in der sudanesischen Region Darfur nach Angaben einer Ärztegruppe mindestens 13 Menschen getötet. Unter den Opfern vom Sonntag seien mehrheitlich Frauen und Kinder, berichtete das Sudan-Ärzte-Netzwerk, das den Bürgerkrieg im Land dokumentiert. Die Opfer seien auf einer Straße angegriffen worden. Der Angriff gehöre zu einer "andauernden Kampagne der ethnischen Säuberung und des Völkermords, die von den RSF (Rapid Support Forces) gegen unbewaffnete Zivilisten in Darfur" ausgeführt werde, hieß es.
Die RSF hatten am Samstag ein Krankenhaus in der belagerten Stadt Al-Faschir in Nord-Darfur beschossen. Dabei wurden der Ärztegruppe zufolge sieben Menschen verletzt, darunter sechs Patienten. Die Straße, auf der sich der am Sonntag gemeldete Angriff ereignet haben soll, verbindet Al-Faschir mit der nahe gelegenen Stadt Tawila.
Mehrere Zehntausend Menschen wurden getötet
Die RSF wollen die Kontrolle über Al-Faschir übernehmen, die letzte Hochburg des sudanesischen Militärs in Darfur. Sie bombardieren die Stadt seit mehr als einem Jahr. Im Juli verhängten sie eine vollständige Blockade, von der Hunderttausende Bewohnerinnen und Bewohner der Stadt betroffen sind. Laut UN-Menschenrechtsbüro haben die RSF innerhalb von zehn Tagen im August in Darfur mindestens 89 Zivilisten getötet. Betroffen sei unter anderem Al-Faschir gewesen.
Im Bürgerkrieg im Sudan kämpfen die RSF gegen das Militär. Dabei sind bislang mehrere Zehntausend Menschen getötet worden. Die Kämpfe brachen im April 2023 aus. Der Internationale Strafgerichtshof ermittelt zu mutmaßlichen Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit, weil es Gräueltaten wie Massentötungen und Vergewaltigungen gegeben hat. Teile des Sudans sind von einer Hungersnot betroffen.