CDU-Spitzenkandidat Sven Schulze schließt Kooperation mit der AfD aus
Sven Schulze, der designierte CDU-Spitzenkandidat in Sachsen-Anhalt, schließt jede Form der Kooperation mit der AfD nach der Wahl im September 2026 aus. "Was dieses Thema angeht, unterscheidet mich von Reiner Haseloff gar nichts", sagte Schulze dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND) mit Blick auf den amtierenden Ministerpräsidenten. "Ich bin da ganz klar: Wir werden nach der Landtagswahl nicht mit der AfD koalieren oder zusammenarbeiten. Darüber wird es überhaupt keine Diskussionen geben."
Zugleich müsse es aber auch Aufgabe der CDU sein, "die vielen Themen, die die Wählerinnen und Wähler der AfD interessieren, stärker zu bespielen." Sie dürften nicht ignoriert werden. Ihm gehe es darum, all jene, die früher CDU gewählt haben, zurückzugewinnen. "Im Übrigen fällt mir kein Thema ein, zu dem wir keine Antwort haben und auf die AfD oder irgendeine andere Partei angewiesen wären", sagte Schulze dem RND.
"Wir wollen ein stabiles Land bleiben"
Schulze fügte hinzu: "Wir sind ein stabiles Land, und wir wollen ein stabiles Land bleiben. Das geht nicht mit einer Partei wie der AfD, die ausschließlich das Interesse verfolgt, das Land zu destabilisieren. Das gilt übrigens für Parteien ganz links genauso. Wir brauchen eine Allianz der Mitte, angeführt von der CDU. Dafür stehe ich, und dafür werbe ich."
Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff tritt bei der Landtagswahl 2026 nicht erneut an. Er sagte Anfang August, er habe bereits vor der aktuellen Legislaturperiode angekündigt, einen Generationswechsel vorzubereiten und schlug Schulze als seinen Nachfolger vor. Schulze ist der Landesvorsitzende der CDU in Sachsen-Anhalt und zudem Wirtschaftsminister in Haseloffs Kabinett. Zwischenzeitlich war er Abgeordneter im EU-Parlament. Haseloff hatte während der Bekanntgabe seiner Nachfolge gesagt, ihm sei wichtig, dass Schulze seine "klare Position zu extremistischen Kräften und eine ganz klare Abgrenzung zur AfD" teile. Eine mögliche AfD-Regierung bezeichnete Haseloff als "eine Katastrophe" für Sachsen-Anhalt.
Die Landtagswahl 2021 hatte Haseloffs CDU in Sachsen-Anhalt mit überraschend deutlichem Vorsprung gewonnen. Die Union holte 37,1 Prozent der Stimmen, für die AfD stimmten 20,8 Prozent. Lediglich in vier der 218 Gemeinden überholte die AfD die CDU bei den Zweitstimmen.