Tote und Verletzte nach israelischen Angriffen auf Kraftwerke in Sanaa
Zwei Tage nach einem Raketenangriff durch die jemenitischen Huthi-Rebellen hat das israelische Militär nach eigenen Angaben zwei Kraftwerke im Jemen angegriffen. Es habe am Sonntag die Anlagen Assar und Hisas getroffen, hieß es, darunter "eine bedeutende Stromversorgungsanlage für militärische Aktivitäten". Getroffen worden sei außerdem eine militärische Anlage in der Nähe des Präsidentenpalasts. Das israelische Militär hat mitgeteilt, es handle sich um eine Reaktion auf wiederholte Attacken des "Huthi-Terrorregimes" auf den Staat Israel und seine Zivilisten. Die Huthis hätten zuvor israelisches Gebiet unter anderem mit Boden-Boden-Raketen und Drohnen beschossen.
Der Huthi-Sender Al-Masirah bestätigte, die israelischen Angriffe hätten die Einrichtung eines Ölkonzerns sowie ein Kraftwerk im Süden der Hauptstadt getroffen. Einem Gesundheitsbeamten der Huthis zufolge wurden dabei sechs Menschen getötet und 86 weitere verletzt.
Streumunition in Huthi-Geschoss
Die vom Iran unterstützte Huthi-Miliz, die einen Großteil des Jemen kontrolliert, hat Israel seit Beginn des Gazakrieges im Oktober 2023 immer wieder mit Raketen und Drohnen angegriffen – nach eigenen Angaben aus "Solidarität" mit den Palästinensern. Am Freitag hatten Huthis Israel mit einer Rakete angegriffen. Der Angriff sollte dem größten Flughafen des Landes, Ben Gurion, gelten. Das israelische Militär berichtete, die Rakete sei in der Luft auseinandergefallen, nachdem es mehrere Abfangversuche gegeben habe. Aus Kreisen der Luftwaffe verlautete, das Geschoss habe aus Streumunition bestanden. Der Einsatz von Streubomben mache Abfangaktionen schwieriger. Er zeige, dass die Huthis vom Iran zusätzliche Technologie erhielten.
Die Huthis gehören neben der Hisbollah im Libanon und der Hamas im Gazastreifen zu der vom Iran angeführten und gegen Israel und die USA gerichteten "Achse des Widerstands". Deren erklärtes Ziel ist die Vernichtung Israels. Im November 2023 begannen die Huthis damit, im Roten Meer und im Golf von Aden Handelsschiffe mit angeblichem Bezug zu Israel anzugreifen.
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