UN-Mitarbeiter von Huthi-Miliz festgenommen
Im Jemen wurden nach Angaben der UN mindestens elf Mitarbeiter der Vereinten Nationen von der Huthi-Miliz festgenommen. "Ich verurteile die neue Welle willkürlicher Festnahmen von UN-Mitarbeitern heute in Sanaa und Hudaida auf das Schärfste", sagte der UN-Sondergesandte für den Jemen, Hans Grundberg. Die Huthis hätten sich gewaltsam Eintritt in Gebäude der UN verschafft und UN-Eigentum beschlagnahmt. Grundberg verlangte die "sofortige und bedingungslose" Freilassung der UN-Mitarbeiter.
Das Welternährungsprogramm (WEP) der Vereinten Nationen hatte zuvor mitgeteilt, dass einer seiner Mitarbeiter von der Huthi-Miliz in Sanaa festgenommen worden sei. Jemenitische Sicherheitskreise teilten mit, dass insgesamt sieben WEP-Mitarbeiter und drei Vertreter des UN-Kinderhilfswerks Unicef festgenommen worden seien.
Nach der Tötung des Huthi-Regierungschefs Ahmed Ghaleb Nasser al-Rahawi bei einem israelischen Luftangriff hatte ein Vertreter der Sicherheitskräfte gesagt, dass Dutzende Menschen in Sanaa und anderen Regionen wegen mutmaßlicher "Kollaboration mit Israel" festgenommen worden seien. Al-Rahawi und mehrere Huthi-Minister waren bei einem Luftangriff in Sanaa getötet worden.
Katastrophe im ärmsten Land auf arabischer Halbinsel
2014 hatte die Huthi-Miliz Jemens Hauptstadt Sanaa erobert. Sie kontrolliert inzwischen einen Großteil des Landes. Seit Juni 2024 hat die vom Iran finanzierte Miliz zahlreiche Mitarbeiter der Vereinten Nationen und humanitärer Organisationen gefangengenommen. Die Vereinten Nationen setzte deswegen ihre Aktivitäten in einigen Teilen des Jemen aus. Im Februar starb ein Mitarbeiter des Welternährungsprogramms in Huthi-Gefangenschaft.
Der Jemen ist das ärmste Land auf der Arabischen Halbinsel. In den vergangenen Jahren herrschte dort ein Bürgerkrieg, der eine humanitäre Katastrophe nach sich zog.