US-Regierung kündigt Einsatz gegen Einwanderer in Chicago an

Nach wiederholten Drohungen hat die US-Regierung einen Einsatz gegen Einwanderer in Chicago angekündigt. Die Maßnahme werde sich gegen "illegale kriminelle Ausländer" richten, wie das Heimatschutzministerium mitteilte. In einer Veröffentlichung des Ministeriums auf X war von einem "Blitz"-Einsatz die Rede. Genauere Details nannte die US-Regierung noch nicht. 

Chicagos demokratischer Bürgermeister Brandon Johnson schrieb auf X, die Stadtverwaltung sei von der US-Regierung nicht über verstärkte Maßnahmen rund um Migration informiert worden. Die Stadt lehne ein militarisiertes Vorgehen ohne ordnungsgemäßes Verfahren weiterhin ab.

Der Gouverneur des umliegenden US-Bundesstaats Illinois, JB Pritzker, kritisierte die Ankündigung. Es gehe Trump "nicht um die Bekämpfung von Kriminalität", schrieb er. "Das erfordert Unterstützung und Koordination – doch davon haben wir in den letzten Wochen nichts gesehen", teilte Pritzker mit. 

Trump droht Chicago mit dem Kriegsministerium

Vor der Ankündigung des Heimatschutzministeriums hatte US-Präsident Donald Trump erneut über die mutmaßliche Kriminalität in der Stadt geklagt und ohne Belege behauptet, in den letzten Wochen seien dort rund 50 Menschen getötet worden. "Wir können schnell vorgehen und diesen Wahnsinn stoppen", schrieb Trump. Statistiken zeigen einen Rückgang der Mordraten in Chicago im laufenden Jahr.

Trump hatte Chicago zuletzt wiederholt mit einem Einsatz der Nationalgarde wie in Washington und Los Angeles gedroht. Am Wochenende sagte er, Chicago werde bald herausfinden, warum das US-Verteidigungsministerium nun Kriegsministerium heiße. Er hatte diese Umbenennung am Freitag per Dekret festgelegt.

Im vergangenen Monat hatte Trump Nationalgardisten nach Washington, D. C. geschickt. Im Juni entsendete der US-Präsident 4.000 Nationalgardisten und 700 aktive US-Marines nach Los Angeles – gegen den Willen des demokratischen Gouverneurs von Kalifornien.