Donald Trump trifft zu Staatsbesuch in Großbritannien ein

US-Präsident Donald Trump ist zu einem Staatsbesuch in Großbritannien eingetroffen. Am Abend wurden Trump und seine Frau Melania in der Nähe von London von der britischen Außenministerin Yvette Cooper begrüßt. In den kommenden Tagen wollen beide Länder nach britischen Angaben ein Investitionsabkommen besiegeln und ihre "besondere Beziehung" erneuern. 

Auf dem Flug nach Großbritannien hatte Trump seinen bereits zweiten Staatsbesuch im Vereinigten Königreich als "große Ehre" bezeichnet. Zum offiziellen Auftakt des Besuchs werden der US-Präsident und seine Frau am Mittwoch auf Schloss Windsor von Thronfolger Prinz William und dessen Frau Catherine begrüßt. Anschließend steht eine gemeinsame Kutschfahrt mit König Charles III. an. Am Abend ist ein Staatsbankett geplant. 

Trump bezeichnet sich als Fan der britischen Monarchie

Am Donnerstag trifft Trump den britischen Premierminister Keir Starmer auf dessen Landsitz Chequers. Dort soll nach britischen und US-Angaben ein milliardenschweres Wirtschaftsabkommen zu Technologie und Atomkraft unterzeichnet werden. Auch der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine dürfte bei den Gesprächen eine Rolle spielen.

Bereits vor seinem Abflug hatte Trump gesagt, er wolle seinen Besuch im Vereinigten Königreich nutzen, um das beiderseitige Handelsabkommen vom Mai weiter auszuarbeiten. Die USA und Großbritannien hatten Anfang Mai ein Grundsatzabkommen zu Zöllen und zum Handel geschlossen. 

Microsoft erhöht Investitionen

Großbritannien und die USA haben außerdem einen Technologiepakt geschlossen, um die Beziehungen in den Bereichen KI, Quantencomputing und zivile Kernenergie zu stärken. Vor Trumps Abreise nach London hatte der US-Softwarehersteller Microsoft angekündigt, als Teil des geplanten "Tech Prosperity Deals" in den nächsten vier Jahren mehr als 30 Milliarden US-Dollar in Großbritannien und die Infrastruktur für künstliche Intelligenz zu investieren. 

Damit würde Microsoft seine Investitionen in Großbritannien um 15,5 Milliarden US-Dollar erhöhen, sagte der Vizechef des US-Unternehmens Brad Smith. Das Geschäftsklima in Großbritannien hat sich Smith zufolge in den letzten Jahren verbessert, nachdem die Kartellbehörde des Landes 2023 ihren Widerstand gegen die Übernahme von Activision Blizzard durch Microsoft aufgegeben hatte. Für die Tech-Regulierungspläne der damaligen US-Regierung von Joe Biden galt die Übernahme als Rückschlag.

Proteste erwartet

Trump ist der erste US-Präsident, der für einen zweiten Staatsbesuch nach Großbritannien reist. Er bezeichnet sich selbst als großen Fan der britischen Monarchie. 2019 war Trump während seiner ersten Amtszeit nach Großbritannien gereist. Damals wurde er von Königin Elizabeth II., der 2022 verstorbenen Mutter von König Charles III., empfangen. Während er im Sommer 2019 Gespräche mit der damaligen Premierministerin Theresa May führte, protestierten in London Zehntausende gegen den Gast aus den USA. 

Auch diesmal wird in London und Windsor mit Demonstrationen gegen Trump und die Politik des Republikaners gerechnet. Vor dem Schloss in Windsor versammelten sich schon kurz vor der Ankunft des Gastes Gegner des US-Präsidenten mit Plakaten mit Aufschriften wie "Veröffentlicht die Epstein-Akten" oder "Trump go home". Vereinzelt waren Trump-Unterstützer mit US-Fahne zu sehen.