Donald Trump kündigt Milliardenklage gegen "New York Times" an

US-Präsident Donald Trump hat angekündigt, die New York Times wegen angeblicher Verleumdung auf  15 Milliarden Dollar (rund 12,7 Milliarden Euro) Entschädigung zu verklagen. Die Zeitung "durfte zu lange frei lügen, diffamieren und mich verleumden, und das endet jetzt!", schrieb Trump auf Truth Social. Weiter bezeichnete Trump die Zeitung als "Sprachrohr der radikalen linken Demokratischen Partei". Die New York Times wies die Vorwürfe als "Versuch, die unabhängige Berichterstattung zu unterdrücken", zurück.

Die bei einem Gericht im US-Bundesstaat Florida eingereichte Klage richtet sich gegen die Zeitung selbst, vier ihrer Journalisten sowie gegen den Verlag Penguin Random House. Sie bezieht sich auf drei Artikel, die zwischen September und Oktober 2024 erschienen waren, sowie auf ein Buch der Reporter Russ Buettner und Susanne Craig. "Das Buch und die Artikel sind Teil eines jahrzehntelangen Musters der New York Times, Präsident Trump vorsätzlich und böswillig zu diffamieren", heißt es in der Klageschrift.

Schadensersatz gefordert

Weiter warf er der Zeitung vor, sie habe sich jahrzehntelang daran beteiligt, Lügen über Trump, seine Familie, sein Unternehmen, die Bewegung Make America Great Again (MAGA) und die USA als Ganzes zu verbreiten. "Die New York Times durfte viel zu lange ungehindert lügen, diffamieren und mich verleumden, und das hört JETZT auf", schrieb Trump.

Das Gericht wird in der Klage darin aufgefordert, Trump Schadenersatz von mindestens 15 Milliarden US-Dollar zuzusprechen und eine zusätzliche Entschädigung "in einer bei der Verhandlung festzulegenden Höhe". Die Zeitung sei zu einem der "führenden und dreisten Verbreiter von Unwahrheiten über Präsident Trump in der traditionellen Medienlandschaft geworden", heißt es in der Klage weiter.

Zeitung sieht "Einschüchterung"

Die New York Times warf Trump ihrerseits "Einschüchterungstaktiken" vor und nannte die Klage auf X juristisch völlig unbegründet. "Die entbehrt jeder legitimen Rechtsgrundlage und ist vielmehr ein Versuch, unabhängige Berichterstattung zu unterdrücken und zu verhindern", sagte ein Sprecher. Man werde weiter ohne Furcht recherchieren und sich für das verfassungsrechtlich verankerte Recht von Journalisten einsetzen, im Interesse des amerikanischen Volkes Fragen zu stellen.

Bereits in der vergangenen Woche hatte der US-Präsident gedroht, die New York Times wegen ihrer Berichterstattung über ein mutmaßliches Glückwunschschreiben Trumps an den Sexualstraftäter Jeffrey Epstein zu verklagen. Der mehr als 20 Jahre alte Geburtstagsgruß besteht aus Andeutungen eines schriftlichen Dialogs zwischen "Donald" und "Jeffrey", der von der gezeichneten Silhouette eines Mädchenkörpers umgeben ist. Darunter stehen Trumps Name und eine Unterschrift. Der Republikaner bestreitet, Urheber des Schreibens zu sein.

Trump geht seit seinem Amtsantritt im Januar auf beispiellose Weise gegen Medien, politische Gegner, Hochschulen oder Anwaltskanzleien vor. Im Juli hatte Trump eine Milliardenklage gegen den Medienmogul Rupert Murdoch und das Wall Street Journal eingereicht, nachdem das Blatt über den Epstein-Brief berichtet hatte. Auch den Sendern ABC und CBS News drohte Trump, sie willigten in millionenschwere Zahlungen an ihn ein.

Transparenzhinweis: In einer früheren Version des Artikels hieß es, auch die aktuelle Klage habe mit Jeffrey Epstein zu tun. Das ist hier nicht der Fall, wir haben den Fehler korrigiert.