US-Angriff vor Venezuela soll kolumbianisches Boot getroffen haben

Das zuletzt von den USA vor Venezuela angegriffene Schiff, auf dem sich Drogen befunden haben sollen, soll aus Kolumbien stammen. Es gebe Hinweise darauf, dass Bürger seines Landes an Bord gewesen seien, schrieb Kolumbiens Präsident Gustavo Petro am Mittwoch auf X. Er hoffe, dass sich ihre Familien meldeten und Anzeige erstatteten. "Die Aggression richtet sich gegen ganz Lateinamerika und die Karibik", sagte Petro. Die US-Regierung sprach von einer "unbegründeten und verwerflichen Aussage".

Mit dieser Aussage wird Kolumbien Teil des von US-Präsident Donald Trump entfachten Kampfes gegen mutmaßliche Drogenschmuggler vor der Küste Venezuelas. In den vergangenen Wochen gab es mindestens vier solcher Angriffe, bei denen nach Angaben der US-Regierung 21 Menschen getötet wurden.

USA brechen diplomatische Kontakte zu Venezuela ab

Die Angriffe haben die Spannungen in der Region verschärft. Die US-Regierung hatte am Montag die diplomatischen Kontakte zu Venezuela abgebrochen. Venezuela begann zudem am Mittwoch neue Militärübungen.

Rechtsexperten kritisieren das Vorgehen, mutmaßliche Drogenschmuggler auf See aus der Ferne durch das Militär zu töten, statt sie durch die Küstenwache festzunehmen und die Frage der Täterschaft rechtsstaatlich festzustellen.

In Venezuela wiederum hat Trumps Vorgehen Sorgen geschürt, die den USA unliebsame Regierung um Machthaber Nicolás Maduro könnte das indirekte Ziel der Angriffe sein. Die USA haben eine Belohnung von 50 Millionen Dollar für Hinweise ausgelobt, die zu einer Festnahme Maduros führen. Sie werfen ihm neben Wahlbetrug unter anderem vor, Verbindungen zu Drogenschmugglern und kriminellen Gruppen zu haben.