Synagogen-Angreifer bekannte sich in Polizeianruf zur IS-Terrormiliz
Der Angreifer von Manchester hat sich unmittelbar vor dem Angriff auf eine Synagoge zur Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS) bekannt. Das teilte die Polizei mit. Der 35-jährige Brite mit syrischen Wurzeln habe zu Beginn des Angriffs "einen Anruf bei der Polizei" getätigt. Darin habe er angegeben, dem IS "die Treue zu schwören", sagte ein Sprecher der Anti-Terror-Einheit der Polizei.
Bei dem Angriff waren vergangene Woche, am höchsten jüdischen Feiertag Jom Kippur, vor der Synagoge Heaton Park im Stadtteil Crumpsall zwei Menschen getötet und drei weitere schwer verletzt worden. Die Polizei erschoss den Täter.
Der Angreifer war zunächst mit seinem Auto in eine Gruppe von Fußgängern gefahren, griff dann Menschen mit einem Messer an und versuchte, sich Zugang zur Synagoge zu verschaffen. Einer der getöteten Männer wurde laut Polizei versehentlich von einem Polizeimitglied erschossen, als er versuchte, den Angreifer daran zu hindern, in das Gebäude vorzudringen.
Die britischen Behörden stuften den Angriff als "terroristisch" ein. Es handele sich um einen der schlimmsten antisemitischen Angriffe in Europa seit dem brutalen Angriff der radikalislamischen Hamas in Israel am 7. Oktober 2023. Der britische Premierminister Keir Starmer kündigte eine entschlossene Bekämpfung des Antisemitismus an.
Angreifer war gegen Kaution frei
Laut Polizei war der Angreifer zum Zeitpunkt des Anschlags gegen Kaution frei, nachdem ihm Vergewaltigung vorgeworfen worden war. Drei Männer und drei Frauen in der Region Manchester wurden im Zusammenhang mit dem Anschlag verhaftet. Sie wurden unter anderem der Vorbereitung von Terrorismus verdächtigt. Zwei der Verhafteten wurden inzwischen wieder freigelassen. Zu den mutmaßlichen Verbindungen zwischen den Verdächtigen und dem Angreifer hat die Polizei keine Angaben gemacht.