USA belegen kolumbianischen Präsidenten mit Sanktionen

Die US-Regierung hat Sanktionen gegen den kolumbianischen Präsidenten Gustavo Petro und Mitglieder von dessen Familie verhängt. Petro habe die Entstehung von Drogenkartellen zugelassen und ändere seine Haltung nicht, hieß es in einer Mitteilung von US-Finanzminister Scott Bessent. US-Präsident Donald Trump ergreife entschlossene Maßnahmen zum Schutz der Vereinigten Staaten und habe klargestellt, dass er Drogenschmuggel in sein Land nicht dulden werde. 

Neben Petro wurden auch seine Frau Verónica del Socorro Alcocer García und sein Sohn Nicolás Fernando Petro Burgos mit Sanktionen belegt. Auch der kolumbianische Innenminister Armando Alberto Benedetti ist betroffen.

Petro hat Anwalt in den USA eingeschaltet

Petro wies auf X die US-amerikanischen Vorwürfe zurück. Er bekämpfe seit Jahrzehnten die Drogenkartelle und werde nun mit Strafen belegt, schrieb der Präsident. Kolumbien habe den Vereinigten Staaten bei der Eindämmung des Kokainkonsums geholfen. Petro teilte zudem mit, sich mit einem Anwalt in den USA gegen die Anschuldigungen wehren zu wollen. 

Die beiden Präsidenten sind in diesem Jahr wiederholt aneinandergeraten. Dabei ging es unter anderem um die US-Angriffe auf angeblich mit Drogen beladene Boote vor Latein- und Südamerika. Einer Zählung der Nachrichtenagentur AFP zufolge, die sich auf Zahlen aus den USA stützt, wurden bei den Angriffen binnen weniger als zwei Monaten zehn Schiffe zerstört und mindestens 43 Menschen getötet.

Zuletzt warf Petro den USA vor, bei einer dieser Attacken einen kolumbianischen Fischer getötet zu haben. Trump bezeichnete den linken kolumbianischen Staatschef daraufhin als "Drogenboss" und "Verrückten". Außerdem drohte der US-Präsident, Finanzhilfen in Millionenhöhe für Kolumbien einzustellen und Zölle auf kolumbianische Waren einzuführen.

USA entsenden Flugzeugträger in die Region

Trotz internationaler Kritik bauen die USA ihr Vorgehen gegen mutmaßlichen Drogenschmuggel aus. Ein Sprecher des Verteidigungsministeriums kündigte zuletzt an, dass ein Flugzeugträger und seine Begleitschiffe in lateinamerikanisches Gewässer verlegt werden sollen, um gegen "illegale Akteure" vorzugehen. Der Verbund schließt sich damit acht weiteren US-Militärschiffen an, die sich bereits in der Region aufhalten.

Kolumbien ist der größte Kokainproduzent der Welt. Zugleich war das südamerikanische Land jahrzehntelang ein enger Verbündeter der USA in der Bekämpfung des Drogenanbaus.