Der Raum für den Rückzug wird eng
Wenn es nach dem Chef des russischen Generalstabs Waleri Gerassimow geht, sind bereits seit einer Woche mehr als 5.000 ukrainische Soldaten in "Krasnoarmejsk" eingeschlossen. Das ist die russische Bezeichnung für die seit mehr als einem Jahr umkämpfte Stadt Pokrowsk im westlichen Donbass, die Gerassimow damit gleichsam fast vollständig unter russische Kontrolle gebracht haben will. Wenn es nach den tatsächlichen Verhältnissen geht, liegt Gerassimow falsch – noch. Denn obgleich die Meldung, die der russische Militärchef am Sonntag gegenüber Staatschef Wladimir Putin machte, zu dem Zeitpunkt geschönt war, hat sich seitdem die Realität seiner Darstellung zwar nicht angeglichen, bewegt sich aber in ihre Richtung.
Pokrowsk ist spätestens seit Frühjahr 2024 ein Fokuspunkt der russischen Donbass-Offensive. In dem nach der Stadt benannten Frontabschnitt ereignet sich seither ein bedeutender Teil der russischen Boden- und Bombenangriffe. Ins Visier der Angreifer geriet die Stadt nach dem Fall von Awdijiwka. Die Eroberung der langjährigen Frontstadt im Februar vergangenen Jahres ebnete Russland seither den Vormarsch um knapp 50 Kilometer Richtung Nordwesten – nach Pokrowsk. Die Stadt war seinerzeit ein bedeutendes Logistikzentrum der ukrainischen Verbände in dem Gebiet und damit für Russland ein wichtiges Zwischenziel bei dem Vorhaben, die gesamte Region Donezk zu erobern. Nach ukrainischen Militärangaben zog Russland südlich von Pokrowsk eine Streitmacht von etwa 100.000 Soldaten zusammen, die seither (unter hohen Verlusten) mehrere Tausend Quadratkilometer Gebiet eroberten.
Nach Einschätzung einiger ausländischer Geheimdienste aus dem Herbst 2024 hätte Pokrowsk bereits zum Jahreswechsel unter russische Kontrolle geraten können. Doch erst danach gelang es ersten russischen Verbänden, bis in die Vororte der Stadt vorzudringen. Im Frühjahr konnte die Ukraine sie sogar stellenweise zurückdrängen – nur um die dabei zurückeroberten Stellungen anschließend wieder zu verlieren. Im Juli schließlich konnten die russischen Truppen die Ukrainer ausreichend in Bedrängnis bringen, um eigene Einheiten vorübergehend bis in die Stadt hineinzubringen. Und jetzt, wenige Monate später, hat die Lage der ukrainischen Truppen in Pokrowsk einen kritischen Punkt erreicht. Die Frage, die sich inzwischen stellt, ist weniger, ob die Stadt doch noch gehalten werden kann, sondern eher, ob den Ukrainern noch der Rückzug gelingt.
Geolokalisierte Videos zeigten in den vergangenen Tagen russische Soldaten tief im Zentrum der Stadt. Einzelne Einheiten sind dabei bis zum Bahnhof von Pokrowsk vorgedrungen. Ein am Mittwoch veröffentlichtes Video zeigte eine an der westlichen Zufahrt nach Pokrowsk gehisste russische Flagge. Diese wurde zwar wenig später von ukrainischen Drohnen zerstört – auf beiden Seiten ist das Aufstellen von Flaggen kein zuverlässiges Zeichen dafür, dass der entsprechende Ort tatsächlich von der jeweiligen Seite kontrolliert wird –, doch allein der Umstand, dass mindestens vorübergehend russische Soldaten bis dorthin vorgedrungen sind, ist ein für die ukrainischen Truppen beunruhigendes Signal. Schließlich wird dadurch klar, dass sie die dort verlaufende Nachschubroute – die letzte gut ausgebaute Straße, die nach Pokrowsk führt und nicht in russischer Hand ist – nicht mehr schützen können.
Die offiziellen Lageberichte des ukrainischen Militärs bildeten all dies bis zuletzt nur unzureichend ab. Erst am Sonntag meldete der Generalstab in Kyjiw, dass sich etwa 200 russische Soldaten in Pokrowsk "angesammelt" hätten – zwei Tage nachdem anonyme Offiziere, die in der Stadt stationiert sind, eine ähnliche Zahl an die Ukrajinska Prawda weitergegeben hatten. Demnach waren die ukrainischen Angaben, wonach die im Juli nach Pokrowsk vorgestoßenen russischen Soldaten getötet oder zurückgedrängt worden seien, zwar korrekt, doch beschrieben sie nur eine Momentaufnahme. Vielmehr hat Russland seitdem immer wieder kleine Gruppen von wenigen Soldaten in die Stadt geschickt, und einigen ist es offenbar gelungen, sich dort dauerhaft festzusetzen.
Der ukrainische Militärchef Oleksandr Syrskyj reagierte umgehend mit Frontbesuchen in dem Gebiet und einer öffentlich ausgesprochenen Weisung an örtliche Kommandeure, keine geschönten Lageberichte nach oben durchzureichen. Die Lage in der Stadt sei "schwierig", schrieb Syrskyj am Donnerstag.
Weitere Angaben des Generals decken sich mit Berichten von Militärbloggern und einzelnen Soldaten: Die russischen Truppen in der Stadt seien bemüht, Feuergefechten aus dem Weg zu gehen und ihre Positionen permanent zu ändern. Das erschwere es einem nach Pokrowsk entsandten ukrainischen Kontingent an Spezialeinheiten, Angreifer aus der sogenannten grauen Zone – die laut militärnahen ukrainischen Quellen inzwischen einen Großteil der Stadt ausmacht – zu vertreiben. Wichtig sei nun, schrieb Syrskyj weiter, die verbliebenen Nachschubrouten zu sichern und eine "effektive Zusammenarbeit" zwischen den einzelnen ukrainischen Einheiten zu gewährleisten.
Vor allem Letzteres ist jedoch kaum möglich, wie nahezu jede öffentlich einsehbare Quelle bis auf die offiziellen Verlautbarungen des Militärs beklagt. Durch die Luftüberlegenheit russischer Drohnen in Pokrowsk und die Nähe der verbliebenen Nachschubrouten zu den russischen Stellungen – genauer gesagt Orten, an denen russische Soldaten in der unübersichtlichen Lage zumindest zeitweise gesichtet worden sind – ist die Versorgung mit Nachschub inzwischen ähnlich gefährlich wie der Kampf selbst. Ähnliches ist Berichten zufolge auch an anderen Frontabschnitten zu beobachten. Ukrainische Soldaten müssten teilweise mehr als zehn Kilometer zu Fuß gehen, um ihre Stellungen zu erreichen, da der Transport auf Fahrzeugen zu gefährlich sei. Die Infanteristen seien von ihrem Kommando "praktisch abgeschnitten" und würden per Drohne mit Wasser versorgt, zitierte die Ukrajinska Prawda einen Offizier.
Der militärnahe ukrainische Kartendienst DeepState bestätigt die Militärangaben, wonach sich die russischen Einheiten in Bewegung halten und dadurch kaum verdrängt werden können. Entscheidend ist hierbei, dass der Versuch, die graue Zone in Pokrowsk wieder zugunsten der Verteidiger der Stadt zu verkleinern, nicht nur eine Voraussetzung dafür wäre, die betreffenden Stadtviertel zurückzuerobern, was ohnehin unwahrscheinlich scheint. Sondern auch ein zentraler Faktor bei der Frage, die für die Militärführung besonders schmerzhaft ist, weil sie derzeit nicht sicher beantwortet werden kann: Schaffen es die verbliebenen ukrainischen Soldaten überhaupt noch aus der Stadt raus oder werden sie dort eingeschlossen?
Der Korridor für einen Rückzug, warnt DeepState, habe sich in den vergangenen Tagen gefährlich verengt. Lediglich eine Distanz von acht Kilometern sehen die militärnahen Analysten zwischen russisch kontrollierten Stellungen westlich und nordöstlich von Pokrowsk; zwischen Orten, die noch nicht ganz von Russland, aber auch längst nicht mehr von der Ukraine kontrolliert werden, seien es sogar nur knapp drei Kilometer, dreimal weniger als vor zwei Wochen.
Das US-amerikanische Institute for the Study of War (ISW) stellt die Lage ähnlich dar. Zum Vergleich: Als im Februar 2024 die letzten ukrainischen Soldaten aus Awdijiwka abzogen, war ihr Rückzugskorridor zwei Kilometer breit. In einer Kriegsphase, in der mit Sprengsätzen versehene Drohnen das Zehnfache an Distanz überwinden können, ist das kaum besser als null. "Awdijiwka, Wuhledar, Sudscha", klagte auf X der unter anderem durch Spendenkampagnen fürs Militär in der Ukraine prominent gewordene Aktivist Serhij Sternenko. "Jedes Mal zogen sich unsere Leute im letzten Moment unter hohen Verlusten zurück (...). Nicht alle konnten entkommen."
Sollten ukrainische Soldaten in Pokrowsk sowie der benachbarten Stadt Myrnohrad, die ebenfalls innerhalb des von Russland geschaffenen, noch nicht geschlossenen Kessels liegt, tatsächlich vollständig eingeschlossen werden, wäre das gegenüber dem Verlust der "Ruinen von Pokrowsk", wie sich auf Telegram ein Soldat ausdrückt, die deutlich herbere Niederlage. Denn mit den schon mehrfach viel zu spät angeordneten Rückzügen – die teils fluchtartigen Charakter hatten, weil der Rückzugsbefehl später kam, als Soldaten ihre Stellungen auf eigene Faust verließen – konterkariert die ukrainische Militärführung ihre eigene Strategie.
Die Ukraine kann sich schon längst nicht mehr erlauben, bis zuletzt um Städte wie Pokrowsk zu kämpfen. Den russischen Vormarsch zu stoppen, ist nicht das Ziel der Militärführung, das wäre derzeit auch unrealistisch. Ihr Vorgehen besteht eher darin, in langen Rückzugsgefechten wie dem Kampf um Pokrowsk den Angreifern hohe Verluste zuzufügen und erst dann abzuziehen, wenn das Verlustverhältnis nicht mehr zugunsten der Verteidiger ausfällt. In Pokrowsk war bislang genau das der Fall: Fast 3.000 Einheiten Militärgerät hat Russland Stand September seit vergangenem Jahr im Vormarsch auf die Stadt verloren, mehr als dreimal so viel wie die Ukrainer. Doch wenn Letztere den richtigen Moment für den Rückzug verpassen, können schlagartig Tausende Soldaten auf einmal in akute Gefahr geraten. In Pokrowsk dürften derzeit laut indirekten ukrainischen Angaben knapp 2.000 Soldaten ausharren, die sich zahlenmäßig vielfach überlegenen Angreifern gegenübersehen.
Mehrere Experten und Militärblogger hinterfragen nun nicht nur das Timing der ukrainischen Militärführung, sondern auch die Strategie an sich. Unter den gegenwärtigen Bedingungen funktioniere diese nicht, argumentiert etwa der in den USA lebende russische Militäranalyst Ruslan Lewijew. Die klassische Wahrnehmung von Städten als "Festungen", die sich deutlich besser verteidigen ließen als Stellungen in offenem Gelände – wonach die ukrainische Armee das Richtige tue, wenn sie Städte wie Pokrowsk so lange halte wie möglich –, sei nur dann korrekt, wenn die Verteidiger genug Infanteristen hätten, um den feindlichen Vormarsch innerhalb der Städte zu stoppen. Dann ließen sich dicht bebaute Gebiete in der Tat gut verteidigen.
Doch der Ukraine fehlen Infanteristen. Und das bedeute, warnt Lewijew, dass die dichte Bebauung zum Vorteil für die Angreifer werde, die sich an den ukrainischen Stellungen einfach vorbeischleichen könnten. Genau das sei in Pokrowsk passiert, wo sich zwar nicht genug russische Soldaten an ukrainischen Stellungen vorbeibewegt hätten, um Pokrowsk zu kontrollieren, aber genug, um einen sicheren Rückzug zu verhindern.
"Meiner Meinung nach war die Schlacht um Pokrowsk eine relativ erfolgreiche Verteidigungsschlacht, doch die Stadt ist fast verloren", schlussfolgert auch Jakub Janovsky, der Betreiber des Oryx-Blogs, einer Datenbank von Verlusten beider Kriegsparteien, die zweifelsfrei per Foto oder Video bestätigt sind. Ob aber auch abschließend von einem Erfolg gesprochen werden könne, hänge davon ab, ob den ukrainischen Truppen noch der Rückzug aus der Stadt gelingt – und ob die in den vergangenen Monaten im Hinterland von Pokrowsk errichteten Stellungen den weiteren russischen Vormarsch aufhalten könnten.
Einige Beobachter sind, bei aller Kritik an der Militärführung, hinsichtlich dieses Aspekts vorsichtig optimistisch: Anders als im Fall von Awdijiwka seien nördlich von Pokrowsk Stellungen vorbereitet worden, auf die sich die ukrainische Armee zurückziehen könnte. Ein rasanter Vormarsch Russlands nach einer Einnahme von Pokrowsk sei nicht vorherbestimmt; russische Soldaten auf offenem Gelände mit Drohnen zu bekämpfen, sei "produktiver" als ein Stadtkampf, mutmaßt ein ukrainischer Militärblogger. Die Frage, wie – ob im kommenden Jahr oder noch später – die Städte des nördlichen Donbass, auf die Putin es abgesehen hat, wirksam verteidigt werden können, beantwortet das aber nicht.
1346 Tage seit Beginn der russischen Invasion
Das Zitat: Putins Gesandter setzt sich nicht durch
Am vergangenen Mittwoch setzten die USA die russischen Ölkonzerne Rosneft und Lukoil auf ihre Sanktionsliste – der erste derartige Schritt der Regierung von Donald Trump. Zwei Tage später reiste Kirill Dmitrijew, Russlands Sondergesandter für Gespräche mit den USA, nach Washington. Die Reise war überraschend: Kurz zuvor hatte Trump seinen Außenminister Marco Rubio damit beauftragt, anstelle des bisherigen US-Gesandten Steve Witkoff die Gespräche mit der russischen Seite zu führen. Rubio ist als langjähriger Außenpolitiker deutlich erfahrener im Umgang mit Russland als der Investor Witkoff – dem Trump selbst bescheinigte, "keine Ahnung" von Russland zu haben.
In den USA traf sich Dmitrijew unter anderem mit einer Trump-nahen Abgeordneten. Als Zweck seiner Reise gilt der Versuch, nach der Bekanntgabe der Sanktionen und dem Scheitern eines weiteren Treffens Trumps mit Wladimir Putin das Verhältnis zur Trump-Regierung wieder zu verbessern. Doch Aussagen des für die Sanktionspolitik zuständigen US-Finanzministers Scott Bessent deuten darauf, dass Dmitrijews Mission nicht erfolgreich war. Beteuerungen des russischen Gesandten, die Sanktionen würden keine Wirkung auf Russlands Wirtschaft haben, kommentierte Bessent in einem Interview mit dem Sender CBS mit scharfen Worten:
Wollen Sie wirklich weiterverbreiten, was ein russischer Propagandist sagt? Was soll er denn auch sonst sagen?
Die wichtigsten Meldungen: Vertreibung durch Drohnen, Reservisten, Nord Stream
UN-Vorwürfe: An der Mündung des Dnipro in der südukrainischen Region Cherson greifen russische Soldaten seit Jahren regelmäßig Zivilisten mit kleinen Drohnen an. Da die Ende 2022 befreite Großstadt direkt am Fluss liegt, dessen Ostseite Russland kontrolliert, können die Soldaten dabei dieselben Taktiken anwenden, die beide Armeen bei Angriffen auf gegnerische Truppen einsetzen und steuern Drohnen gezielt auf zivile Fahrzeuge oder einzelne Menschen. Eine UN-Kommission sieht darin eine "koordinierte Strategie (...), um Zivilisten aus diesen Gebieten zu vertreiben", teilten die Vereinten Nationen mit. Hunderte Videos belegen demnach eine gezielte Jagd auf Zivilisten. In Cherson leben derzeit nur noch 60.000 von ursprünglich fast 300.000 Einwohnern.
Russische Reservisten: Das russische Parlament hat im Eilverfahren ein Gesetz beschlossen, das den Einsatz von Reservisten zum Schutz der kritischen Infrastruktur beispielsweise gegen Drohnenangriffe erlaubt. Laut Medienberichten sollen in der Region Leningrad zu diesem Zweck erstmals etwa 100 Reservisten bereits eingesetzt werden. In den vergangenen Wochen hatte das Verteidigungsministerium angekündigt, Reservisten auch im Kampf gegen die Ukraine einsetzen zu wollen – ein Vorgehen, auf das die Regierung seit der russischen Teilmobilmachung Ende 2022 nicht mehr zurückgegriffen hat. Analysten des US-Thinktanks ISW vermuten dahinter zwar keine Vorbereitung auf eine neue Mobilisierungswelle, erwarten aber, dass die Rolle von Reservisten künftig steigen könnte.
Nord-Stream-Anschlag: Ein in Italien wegen des Verdachts auf Beteiligung am Pipeline-Anschlag im Herbst 2022 festgenommener Ukrainer kann womöglich nach Deutschland ausgeliefert werden. Das entschied ein Gericht in Bologna. Der im August festgenommene Mann sitzt seitdem in einem Hochsicherheitsgefängnis, die Bundesanwaltschaft hatte seine Auslieferung beantragt. Der Anwalt des Verdächtigen kündigte allerdings an, in einer höheren Instanz Revision gegen die Auslieferung einzulegen.
Der Ostcast - : Entwickelt sich in der Ukraine der Krieg der Zukunft?
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Atemberaubend schnell ändert sich das Kriegsgeschehen in der Ukraine. Den Stellungskrieg mit den Schützengräben gibt es zwar noch immer, aber er wird von der Wirklichkeit überholt: Russland und Ukraine entwickeln Drohnen, testen sie aus, bessern nach – die Ukraine mit viel Erfindergeist und kleinen Start-ups, Russland mit chinesischen Bauteilen und iranischer Hilfe.
Die Folge: Die klassische Frontlinie gibt es nicht mehr, sondern eher ein Frontgebiet, das sich über gut zehn Kilometer erstreckt und zu einer Todeszone geworden ist. Erst kürzlich wurde der französische Fotograf Antoni Lallican von einer russischen Drohne gezielt getötet und sein ukrainischer Kollege schwer verletzt; kurz darauf brachte eine Drohne zwei ukrainische Journalisten nahe der Front um. „Der Krieg hat sich komplett verändert“, sagt der ukrainische Dokumentarfilmer und Oscar-Preisträger Mstyslaw Tschernow, der das Kriegsgeschehen in der Ukraine einfängt. Und zwar durch den Einsatz von Drohnen.
Olivia Kortas, ZEIT-Korrespondentin in Kyjiw, hat in den vergangenen Jahren mit Drohnen-Produzenten in der Ukraine gesprochen; mit Menschen, die Drohnen bauen und solchen, die Drohnen einsetzen. Sie hat Drohnenpiloten bei ihren Einsätzen an der Front begleitet und erlebt nahezu jede Nacht in Kyjiw, was es bedeutet, wenn Wladimir Putin mit Drohnen die ukrainische Bevölkerung terrorisiert. Mit ihr sprechen Alice Bota und Michael Thumann in der aktuellen Ostcast-Folge darüber, wie Russland und Ukraine um die Vorherrschaft bei den Drohnen ringen, wie sich die Produktion verändert, welche Auswirkungen das auf die Kriegsdynamik hat und was es für Folgen hat, wenn feindliche Soldaten aus der Ferne getötet werden können.
Alle drei Wochen sprechen wir im Ostcast über Politik und Gesellschaft der osteuropäischen Länder. Alice Bota berichtet von ihren Gesprächen und Erfahrungen in Osteuropa, Michael Thumann erzählt von seinen Begegnungen und Reisen in Russland und den Nachbarländern.
Den Rückblick auf die vergangene Woche finden Sie hier.
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