Südafrika weist Trumps Vorwürfe zurück und bedauert Absage der USA

US-Präsident Donald Trump hat die Teilnahme seines Landes am G20-Gipfel in Südafrika abgesagt und dies mit "Menschenrechtsverletzungen" gegenüber Weißen begründet. Der Gastgeber Südafrika wies die Vorwürfe erneut zurück und bedauerte die Absage der USA: Das südafrikanische Außenministerium teilte mit, es habe Trumps "bedauerlichen" Beitrag zur Kenntnis genommen. Die Behauptung, die Gemeinschaft der Afrikaaner werde verfolgt, sei nicht durch Fakten untermauert. Die eigene Vergangenheit der "Rassenungleichheit" gebe Südafrika die Erfahrung, Spaltungen in der Welt über die G20-Plattform anzugehen. Man freue sich darauf, einen erfolgreichen Gipfel auszurichten.

Trump schrieb auf seiner Onlineplattform Truth Social, sogenannte Afrikaaner – also Menschen, die von niederländischen Siedlern sowie von französischen und deutschen Einwanderern abstammen – würden "getötet und abgeschlachtet, und ihr Land und ihre Farmen werden illegal konfisziert". Belege für diese Vorwürfe legte er nicht vor. 

Solange "diese Menschenrechtsverletzungen" andauerten, werde kein Vertreter der US-Regierung teilnehmen. "Es ist eine totale Schande, dass der G20-Gipfel in Südafrika stattfinden wird", schrieb Trump weiter. "Ich freue mich darauf, den G20-Gipfel 2026 in Miami, Florida, auszurichten!"

Afrikaaner unterdrückten Schwarze über Jahrzehnte

Die Vorwürfe Trumps gegen Südafrika sind nicht neu. Seit Monaten beklagt Trump immer wieder die angebliche Diskriminierung Weißer Minderheiten in Südafrika. Die Afrikaaner führten in Südafrika über Jahrzehnte bis Anfang der 1990er-Jahre das rassistische Apartheidregime an, das die schwarze Bevölkerungsmehrheit systematisch unterdrückte.

Trump selbst hatte bereits Anfang September seine Teilnahme an der Konferenz der Staats- und Regierungschefs der 19 führenden Industrie- und Schwellenländer in Johannesburg abgesagt. Stattdessen wollte er Vizepräsident JD Vance schicken. Dieser dürfte nun nicht zu dem Gipfel am 22. und 23. November reisen.

USA wollen Afrikaaner bei Asylvergabe bevorzugen

Der US-Präsident kritisierte in der Vergangenheit immer wieder die Innen- und Außenpolitik Südafrikas, etwa die Landreformpolitik sowie die Klage des Landes gegen den US-Verbündeten Israel wegen Völkermords im Gazakrieg. Zuvor hatte US-Außenminister Marco Rubio ein G20-Außenministertreffen in Südafrika boykottiert. Afrikaaner sollen in den USA außerdem bei der Asylvergabe künftig bevorzugt werden. Das geht aus einer Ende September veröffentlichten Anordnung hervor.

Südafrika hat seit Dezember 2024 bis November 2025 die G20-Präsidentschaft inne. Anschließend sollen die USA den Vorsitz übernehmen. Der Gruppe der führenden Industrie- und Schwellenländer (G20) gehören 19 Staaten, die Europäische und die Afrikanische Union an. Zu den Ländern zählen die großen westlichen Demokratien wie die USA, Deutschland und Großbritannien, aber auch autoritär geführte Staaten wie Russland, China und Saudi-Arabien.