RSF-Miliz ruft im Sudan einseitige Waffenruhe aus
Die paramilitärischen Rapid Support Forces (RSF) haben im sudanesischen Bürgerkrieg eine dreimonatige humanitäre Waffenruhe angekündigt. Der Schritt erfolge "in Reaktion auf die internationalen Bemühungen, besonders auf Initiative von US-Präsident Donald Trump und der Vermittler", sagte RSF-Anführer Mohammed Hamdan Daglo in einer Videoaufnahme.
Der US-Präsident hatte vergangene Woche auf Bitten des saudischen Kronprinzen Mohammed bin Salman angekündigt, auf ein Ende des Bürgerkrieges hinzuwirken. Zusammen mit Saudi-Arabien, Ägypten und den Vereinigten Arabischen Emiraten legten die USA einen Plan für eine dreimonatige Waffenruhe mit anschließenden Friedensgesprächen vor.
Der sudanesische Armeechef Abdel Fattah al-Burhan hatte einen ähnlichen Vorschlag am Sonntag abgelehnt. Es handle sich um den schlechtesten Vorstoß bislang, sagte Al-Burhan. Eine Stellungnahme des Militärs zur von der RSF verkündeten Feuerpause lag zunächst nicht vor. Damit handelt es sich wohl um eine einseitige Waffenruhe.
Bürgerkrieg begann 2023
Bereits im September hatte die von der Armee kontrollierte sudanesische Regierung einen Waffenruhevorschlag abgelehnt, der den Ausschluss der Armee sowie der RSF-Miliz aus der Politik enthielt. Die RSF hatte ihrerseits Anfang November zwar einem anderen Vorschlag nach eigenen Angaben zugestimmt, kurz darauf aber Stellungen der Armee mit Drohnen angegriffen.
Die beiden Kriegsparteien kämpfen um die Macht in der nordostafrikanischen Republik Sudan. Der seit 2023 anhaltende Bürgerkrieg hat zu einer Hungersnot und dem Tod von Zehntausenden Zivilisten geführt.
Nach 18-monatiger Belagerung übernahm die RSF Ende Oktober die Kontrolle über die Stadt Al-Faschir. Damit gewann sie die Kontrolle über die letzte große Stadt in der Region Darfur, die noch nicht von der Miliz beansprucht wurde. Berichten zufolge kam es in der Stadt zu zahlreichen Gräueltaten wie Massenhinrichtungen von Zivilisten.