Verdächtiger nach Anschlag in Polen gefasst
Rund eine Woche nach einem Sprengstoffanschlag auf eine Bahnstrecke in Polen haben Ermittler einen Tatverdächtigen festgenommen. Dem Mann werde vorgeworfen, bei der Vorbereitung des Anschlags geholfen zu haben, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft. Er soll seine Komplizen demnach im September zu der Bahnstrecke gebracht und ihnen gezeigt haben, wo sie den Sprengstoff ablegen sollen.
Mitte November hatte eine Explosion einen Gleisabschnitt in der Nähe des Ortes Mika auf der strategisch wichtigen Bahnstrecke zwischen Warschau und Lublin zerstört. Die Ermittler gehen davon aus, dass es sich um einen Sabotageakt im Auftrag russischer Geheimdienste handelt. Die Hauptverdächtigen sind zwei Ukrainer im Alter von 39 und 41 Jahren, die nach der Tat nach Belarus geflüchtet sein sollen. Auch ihr mutmaßlicher Komplize ist den Angaben zufolge Ukrainer.
Als Reaktion auf den mutmaßlichen Sabotageakt schloss die polnische Regierung das letzte russische Konsulat im Land. Die russische Regierung bestreitet die Vorwürfe und kündigte an, im Gegenzug die diplomatische und konsularische Präsenz Polens in Russland einzuschränken.
Die betroffene Bahnstrecke führt von der Hauptstadt Warschau zum Grenzort Dorohusk und von dort weiter in die Ukraine, zu deren engsten Verbündeten Polen gehört. Viele der Militärtransporte, die Waffen zur Verteidigung gegen den russischen Angriffskrieg liefern, laufen über das polnische Eisenbahnnetz.