Deutsche Bank kündigt Vertrag mit Familienunternehmern wegen AfD

Die Deutsche Bank hat nach Informationen der ZEIT einen Vertrag mit dem Verband der Familienunternehmer für eine in ihren Räumen geplante Veranstaltung gekündigt. Die Bank begründete das damit, dass der Verband zu einem Treffen in ihren Räumlichkeiten auch Vertreter der AfD eingeladen hatte: Zum parlamentarischen Abend der Familienunternehmer im Oktober waren erstmals AfD-Abgeordnete gekommen. 

Auch im kommenden Jahr hätte der parlamentarische Abend in der Berliner Repräsentanz der Deutschen Bank stattfinden sollen. Ein Sprecher der Deutschen Bank bestätigte die Absage zunächst nicht. Gut informierte Finanzkreise bestätigten den Vorgang jedoch. Zuerst hatte das Handelsblatt berichtet.

Der Hauptgeschäftsführer des Verbands der Familienunternehmer, Albrecht von der Hagen, hatte zuvor die Brandmauer zur AfD für gescheitert erklärt. Verbandspräsidentin Marie-Christine Ostermann sagte dem Handelsblatt, ein bislang geltendes Kontaktverbot zu AfD-Bundestagsabgeordneten sei mit dem parlamentarischen Abend im Oktober aufgehoben worden. 

Die Entscheidung der Familienunternehmer ist auf Kritik getroffen. So teilte die Stiftung Familienunternehmen, die sich in Politik und Medien für die Anliegen der Familienunternehmen einsetzt, mit, sie werde ihre Position zu extremen Parteien wie der AfD und der Linken nicht ändern. Auch der CDU-Wirtschaftsrat sieht die AfD weiterhin "in deutlichem Widerspruch" zur freiheitlichen Wirtschafts- und Gesellschaftsordnung.