„Prozess ist nicht einfach“ – Ukrainische Delegation verhandelt mit Rubio und Witkoff in Florida

Während sich die US-Regierung um eine Friedenslösung bemüht, beschäftigt die Ukraine ein Korruptionsskandal – der auch den engsten Zirkel des Präsidenten erreicht. In der kommenden Woche reist US-Unterhändler Steve Witkoff nach Moskau. In Florida trafen ukrainischen und amerikanische Vertreter zur Vorbereitung aufeinander.

Alle Ereignisse rund um den Krieg in der Ukraine und die Sicherheitspolitik in Europa im Liveticker:

20:45 Uhr – Rubio: Gespräche mit Ukrainern „sehr produktiv“

US-Außenminister Marco Rubio zieht eine positive Zwischenbilanz der Gespräche mit ukrainischen Unterhändlern in Florida. Diese seien „sehr produktiv“ gewesen. Es bleibe jedoch noch Arbeit, um den Krieg Russlands in der Ukraine zu beenden, sagt er vor Journalisten. Es gebe viele Unwägbarkeiten. Zudem müsse Russland einbezogen werden. Die Gespräche würden im Laufe der Woche fortgesetzt, wenn der US-Unterhändler Steve Witkoff nach Moskau reise. Man sei bereits mit der russischen Seite in Kontakt und habe ein „ziemlich gutes Verständnis“ von deren Ansichten.

20:39 Uhr – Kreise: Verhandlungen zwischen USA und Ukraine sind „nicht einfach“

Die Verhandlungen zur Beendigung des Ukraine-Kriegs zwischen ukrainischen und US-Vertretern sind nach Angaben aus dem Umfeld des Kiewer Verhandlungsteams kompliziert. „Der Prozess ist nicht einfach, da die Suche nach Formulierungen und Lösungen weitergeht“, hieß es weiter, während die Gespräche in Florida liefen.

Alle Teilnehmer seien aber „an einem praktischen Ergebnis interessiert“, damit es „einen Gegenstand für weitere Verhandlungen zwischen den USA und Russland gibt“. Ein weiterer mit dem Verhandlungsverlauf vertrauter Vertreter sagte, die US-Unterhändler wollten „unbedingt, dass die letzten Punkte vereinbart werden, damit sie nach Moskau reisen können“.

Kompliziert seien einzelne Formulierungen, „insbesondere in Bezug auf Gebiete“. Die US-Unterhändler sähen sich „ausschließlich als Vermittler und nicht als Partei, die die Ukraine unterstützt“, hieß es weiter. Die US-Vertreter übten einen gewissen Druck auf, alle versuchten aber „konstruktiv zu sein und eine Lösung zu finden“.

19:01 Uhr – Selenskyj telefoniert mit Rutte und von der Leyen

Wolodymyr Selenskyj hat mit den Spitzen der EU-Kommission und der Nato gesprochen. „Ich habe mit Mark Rutte telefoniert, und wir werden unser Gespräch in den kommenden Tagen fortsetzen“, berichtete Selenskyj auf X von seiner Unterredung mit dem Nato-Generalsekretär. „Dies sind wichtige Tage, und vieles kann sich ändern.“ Die Ukraine und ihre Partner führten enge Koordinierungen durch, „und es sind unsere gemeinsamen Maßnahmen und geteilten Positionen, die sich als effektive erweisen werden“.

18:44 Uhr – Wadephul „vorsichtig optimistisch“ vor Ukraine-Gesprächen

Außenminister Johann Wadephul sieht die Ukraine vor einer entscheidenden Woche. „Ich bin vorsichtig optimistisch, dass jetzt wirklich die Chance besteht, dass es einen Waffenstillstand gibt und dass es Verhandlungen auf Augenhöhe geben kann“, sagt der CDU-Politiker in der ARD mit Blick auf die Gespräche zwischen der US-Regierung und der Ukraine sowie amerikanisch-russischen Gesprächen in den kommenden Tagen.

18:16 Uhr – Ukraine: Gespräche mit amerikanischen Unterhändlern gut angelaufen

Die Gespräche zwischen den USA und der Ukraine über ein Ende des Krieges mit Russland sind nach Angaben aus Kiew gut angelaufen. Es sei ein guter Start in einer warmen Atmosphäre, schreibt der erste stellvertretende Außenminister der Ukraine, Serhij Kyslyzja, auf X. Die Gespräche seien bislang konstruktiv. Kyslyzja lobt zudem die „großartige Führung“ von US-Außenminister Marco Rubio.

17:01 Uhr – Verhandlungen zwischen der Ukraine und den USA in Florida begonnen

Eine Verhandlungsdelegation aus der Ukraine ist in Florida zu Beratungen mit US-Außenminister Marco Rubio und dem Sondergesandten Steve Witkoff zusammengekommen. Rubio sagte zu Beginn des Treffens, es gehe der US-Regierung „nicht nur um Friedensabkommen“. Es gehe auch um einen „Weg nach vorn“, um aus der Ukraine ein „souveränes, unabhängiges und wohlhabendes“ Land zu machen.

Der ukrainische Delegationsleiter Rustem Umerow sagte: „Wir sprechen über die Zukunft der Ukraine, über die Sicherheit der Ukraine, über den Ausschluss einer Wiederholung der Aggression gegen die Ukraine, über den Wohlstand der Ukraine und über den Wiederaufbau der Ukraine.“

16:20 Uhr – US-Außenminister erwartet Fortschritte bei Gesprächen mit Ukraine

Marco Rubio rechnet mit Fortschritten bei den Gesprächen mit der Ukraine hin zu einem möglichen Ende des Krieges. „Es geht nicht nur um Friedensabkommen. Es geht darum, einen Weg zu ebnen, der für die Ukraine Souveränität, Unabhängigkeit und Wohlstand bedeutet und deshalb erwarten wir, heute weitere Fortschritte zu erzielen“, sagt Rubio in Florida. Der Ort des Treffens ist Hallandale Beach.

15:35 Uhr – Nach Angriffen auf Erdöl-Terminal: Kasachstan protestiert gegenüber Ukraine

Nach einem Angriff auf ein bedeutendes Erdöl-Terminal in Russland, das auch für Erdöl-Lieferungen aus Zentralasien nach Europa wichtig ist, ruft Kasachstan die Ukraine zur Einstellung derartiger Attacken auf. „Wir betrachten diesen Vorfall als Handlung, die den bilateralen Beziehungen zwischen Kasachstan und der Ukraine schadet und erwarten von der ukrainischen Seite, dass sie wirksame Maßnahmen ergreift, um solche Vorfälle in Zukunft zu vermeiden“, erklärte ein Sprecher des kasachischen Außenministeriums am Sonntag.

13:29 Uhr – Frühere Botschafterin soll Selenskyj bei Wiederaufbau beraten

Selenskyj hat die frühere Botschafterin in den USA, Oksana Markarowa, zu seiner Beraterin für den Wiederaufbau ernannt. „Ab heute wird Oksana Markarowa unseren Staat als meine Beraterin für Wiederaufbau und Investitionen unterstützen“, schreibt Selenskyj auf X. Über das grundlegende Ziel der Verteidigung der Unabhängigkeit und die Sicherung des Überlebens hinaus habe die Ukraine das langfristige Ziel, das Land nach einem Ende des Krieges wiederaufzubauen und sich wirtschaftlich wieder normal zu entwickeln.

12:03 Uhr – Russland: Angriffe auf CPC sind Terror

Bei ukrainischen Angriffen auf Öltanker und die Infrastruktur des internationalen Kaspischen Pipeline-Konsortiums (CPC) im Schwarzen Meer handelt es sich Russland zufolge um Terror. Sie bedrohten die freie Schifffahrt in der Region, teilt das russische Außenministerium mit. Bei den angegriffenen Anlagen handele es sich um zivile Energieinfrastrukturen, die eine wichtige Rolle bei der Gewährleistung der globalen Energiesicherheit spielten und noch nie internationalen Beschränkungen oder Einschränkungen unterlegen hätten.

10:25 Uhr – Türkei: Auch Russland würde von Friedensabkommen profitieren

Der türkische Außenminister Hakan Fidan sieht bei den Regierungen Russlands und der Ukraine eine wachsende Bereitschaft für ein Friedensabkommen. „Nach vier Jahren Zermürbungskrieg sind die Parteien eher bereit als früher, Frieden zu schließen. Sie haben das Ausmaß des menschlichen Leids und der Zerstörung gesehen und ihre eigenen Grenzen erkannt“, sagte Fidan der „Welt am Sonntag“.

Samstag, 30. November

23:25 Uhr – Russland feuert 26 Raketen auf die Ukraine

Die Zahl der Toten durch russische Luftangriffe hat sich von drei auf sechs erhöht. Dutzende Menschen seien verletzt worden, teilen ukrainische Behörden mit. Nach Angaben von Präsident Wolodymyr Selenskyj hat Russland 26 Raketen und fast 600 Drohnen auf die Ukraine abgefeuert.

19:40 Uhr – Rubio trifft in Florida ukrainische Delegation

Eine ukrainische Delegation wird am Sonntag in Florida US-Außenminister Marco Rubio, den Sondergesandten Steve Witkoff und Jared Kushner, den Schwiegersohn von Präsident Donald Trump, treffen. Dies sagt ein hochrangiger US-Regierungsvertreter. Es geht um das weitere Vorgehen bei Trumps Plan für ein Ende des Krieges.

18:10 Uhr – Moldau schließt wegen Drohnensichtung für eine Stunde seinen Luftraum

Moldau wirft Russland eine Verletzung seines Luftraums durch Drohnen vor. Es sei der dritte derartige Vorfall innerhalb von neun Tagen, teilt das Innenministerium in Chisinau mit. Der Luftraum des Landes wird daraufhin für gut eine Stunde geschlossen. Die pro-westliche Regierung wirft Moskau Einschüchterung vor. Eine russische Stellungnahme liegt zunächst nicht vor.

17:01 Uhr – Ukraine steckt hinter Angriff auf Öltanker im Schwarzen Meer

Die Ukraine hat nach Angaben ihres Geheimdienstes SBU zwei Tanker der russischen Schattenflotte im Schwarzen Meer angegriffen. Es habe sich um eine gemeinsame Aktion mit der ukrainischen Marine gehandelt, sagt ein SBU-Vertreter. Modernisierte Marinedrohnen vom Typ „Sea Baby“ hätten die beiden Schiffe erfolgreich ins Visier genommen.

Videoaufnahmen zeigten, dass beide Tanker durch die Treffer schwer beschädigt und nicht mehr funktionsfähig seien. Die Schiffe sollen demnach leer auf dem Weg nach Noworossijsk gewesen sein, um dort eine neue Ölfracht aufzunehmen. „Dies ist ein erheblicher Schlag für den russischen Öltransport“, sagt der Insider. Wann genau der Angriff stattfand, ist nicht bekannt.

Auf den unter der Flagge Gambias fahrenden Schiffen „Virat“ und „Kairos“ war am Freitag im Schwarzen Meer vor der türkischen Küste Feuer ausgebrochen, insgesamt 45 Besatzungsmitglieder wurden nach türkischen Behördenangaben in Sicherheit gebracht. Sowohl die „Kairos“ als auch die „Virat“ unterliegen Sanktionen.

12:46 Uhr – Selenskyj: Delegation auf dem Weg in die USA

Wolodymyr Selenskyj hat sein Team für Verhandlungen über ein Ende des russischen Angriffskrieges in die USA entsandt. Das Team mit Delegationsleiter Rustem Umjerow sei bereits auf dem Weg. Es müssten rasch und substanziell die notwendigen Schritte zur Beendigung des Krieges ausgearbeitet werden, teilte Selenskyj mit. Er ernannte nach dem Rücktritt seines Bürochefs Andrij Jermak per Dekret Umjerow, den Sekretär des Nationalen Sicherheits- und Verteidigungsrates der Ukraine und Ex-Verteidigungsminister, zum neuen Verhandlungsführer.

„Die Ukraine arbeitet weiterhin auf möglichst konstruktive Weise mit den Vereinigten Staaten zusammen“, teilte Selenskyj weiter mit. Es gehe um einen würdigen Frieden. Er hatte einen 28-Punkte-Plan von Donald Trump bei Verhandlungen in Genf mit europäischen und amerikanischen Vertretern überarbeiten lassen. In den USA geht es um noch strittige Punkte.

12:05 Uhr – Türkei: Tanker von Russlands Schattenflotte nach Angriff beschädigt

Ein Tanker der russischen Schattenflotte ist nach Angaben des türkischen Verkehrsministeriums zum zweiten Mal binnen weniger Stunden mit unbemannten Wasserfahrzeugen angegriffen worden. Die „Virat“ habe dabei leichte Schäden erlitten, sei aber in einem stabilen Zustand und die Besatzung sei wohlauf. Der Vorfall habe sich am Morgen vor der türkischen Schwarzmeerküste ereignet, nachdem das Schiff bereits am späten Freitagabend ein erstes Mal angegriffen worden sei. Zudem dauerten den Angaben zufolge die Lösch- und Kühlarbeiten auf dem brennenden Tanker „Kairos“ an.

11:15 Uhr – Moldau schließt kurzzeitig Luftraum wegen zweier Drohnen

Das an die Ukraine grenzende Moldau hat am späten Freitagabend wegen Drohnen kurzzeitig seinen Luftraum gesperrt. Das Verteidigungsministerium teilte mit, der Luftraum sei für eine Stunde und zehn Minuten geschlossen worden, nachdem zwei unidentifizierte illegale Drohnen über das Staatsgebiet geflogen seien und eine direkte Gefahr für die Flugsicherheit dargestellt hätten.

Die Drohnen vom Typ Gerbera seien nicht vom moldauischen Radar entdeckt worden, ihr Eindringen sei jedoch „von den ukrainischen Grenzbehörden bestätigt“ worden. Beide Drohnen hätten den moldauischen Luftraum wieder verlassen und seien tief in ukrainisches Territorium vorgedrungen, teilte das Innenministerium mit.

10:50 Uhr – Betreiber meldet Probleme bei Ölterminal im Schwarzen Meer nach Angriff

Im Schwarzen Meer gibt es Betreiberangaben zufolge nach einem ukrainischen Drohnenangriff Probleme bei einer Ölverladestation. Das Kaspische Pipeline-Konsortium (CPC) teilt mit, es habe seinen Betrieb an einem wichtigen Ölterminal am Schwarzen Meer eingestellt. Ein Ankerpunkt sei durch den Angriff mit Marinedrohnen erheblich beschädigt worden. „Der weitere Betrieb des Ankerpunkts 2 ist nicht möglich.“

Bei dem Angriff wurde nach Angaben des Konsortiums niemand vom Personal oder von Vertragspartnern verletzt. Zum Zeitpunkt der Explosion habe das Notfallsystem die entsprechenden Pipelines abgeschaltet. Vorläufigen Berichten zufolge sei kein Öl ins Schwarze Meer gelangt. Das internationale Konsortium wickelt mehr als ein Prozent des weltweiten Öls ab. Es exportiert hauptsächlich Öl aus Kasachstan über Russland und den Schwarzmeer-Terminal.

09:05 Uhr – Ministerium: Hunderttausende Haushalte in Kiew ohne Strom

In der Ukraine müssen nach Angaben des Energieministeriums mehr als 600.000 Kunden ohne Elektrizität ausharren nach einem russischen Angriff auf das Stromnetz in der Nacht. Getroffen worden seien Anlagen in Kiew und fünf Regionen. Mehr als 500.000 der betroffenen Haushalte seien in der Hauptstadt.

08:45 Uhr – Russland meldet Brand in Ölraffinerie durch Drohnenteile

Im Süden Russlands ist nach Angaben örtlicher Behörden in einer Ölraffinerie ein Brand durch herabfallende Drohnenteile ausgelöst worden. Einige technische Anlagen auf dem Gelände der Raffinerie Afipski in der Region Krasnodar seien beschädigt worden, die Tanks seien jedoch nicht betroffen, teilt der örtliche Krisenstab mit. Das Feuer sei inzwischen eingedämmt. Das russische Verteidigungsministerium erklärt, Einheiten der Flugabwehr hätten in der Nacht über russischen Regionen 103 ukrainische Drohnen abgefangen und zerstört, darunter elf über Krasnodar.

08:05 Uhr – Ukraine meldet erneuten russischen Großangriff – zwei Tote

Die Ukraine ist nach Angaben ihres Außenministeriums in der Nacht erneut massiv von Russland angegriffen worden. Dabei seien zwei Menschen getötet und zwei Dutzend verletzt worden. Russland habe mit Dutzenden Marschflugkörpern und ballistischen Raketen sowie über 500 Drohnen Wohnhäuser, das Energienetz und kritische Infrastruktur beschossen. Außenminister Andrij Sybiha wirft Moskau vor, weiter „zu töten und zu zerstören“, während die Welt Friedenspläne für den Konflikt diskutiere.

05:40 Uhr – Noch einmal Luftalarm, elf Verletzte

Am frühen Morgen löste Kiew noch einmal Luftalarm aus. Bis dahin hatte sich die Zahl der durch Raketeneinschläge verletzte Menschen auf elf erhöht. Die Leiche des Mannes, der in der Nacht getötet wurde, musste aus Trümmern gezogen werden.

02:51 Uhr – Wohnhäuser in sechs Kiewer Stadtteilen getroffen

Nach Angaben ukrainischer Behörden sind bei dem nächtlichen russischen Angriff auf Kiew mit Drohnen und Raketen ein Mann getötet und sieben Menschen verletzt worden, darunter ein Kind. In der Stadt seien Explosionen zu hören, Drohnentrümmer fielen auf die Stadt. Die Angriffe hätten mehrere Brände ausgelöst. Der Leiter der Militärverwaltung von Kiew, Tymur Tkatschenko, teilt mit, in sechs Stadtteilen der Drei-Millionenstadt seien Wohnblöcke und Wohnhäuser getroffen worden. Die ukrainische Luftabwehr ist weiterhin im Einsatz.