USA und Ukraine berichten von konstruktiven Verhandlungen

Vertreter der USA und der Ukraine haben im US-Bundesstaat Florida Gespräche über ein mögliches Ende des russischen Angriffskriegs aufgenommen. Beide Seiten zeigen sich zum Start optimistisch, dass es bald zu Ergebnissen kommen könnte. "Wir haben klare Vorgaben erhalten, die Interessen der Ukraine zu wahren, einen substanziellen Dialog zu sichern und auf Grundlage der in Genf erzielten Fortschritte voranzugehen", schrieb der ukrainische Delegationsleiter Rustem Umjerow auf Telegram.

Vonseiten der USA nahmen Außenminister Marco Rubio, Sondergesandte von Präsident Donald Trump, Steve Witkoff, sowie Trumps Schwiegersohn Jared Kushner an dem Treffen teil. Rubio hob das wirtschaftliche Potenzial der Ukraine hervor: "Die Ukraine hat enorme Chancen auf echten Wohlstand." Allein durch ein Kriegsende sei dies allerdings nicht zu erreichen. Es gehe entsprechend "nicht nur um Friedensabkommen". Vielmehr gehe es darum, einen Weg zu schaffen, um der Ukraine Souveränität, Unabhängigkeit und Wohlstand zu garantieren. Außerdem solle sichergestellt werden, dass die Ukraine nie wieder einen Krieg führen müsse, sagte Rubio.

Selenskyj stimmt sich mit EU und Nato ab

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat nach eigenen Angaben am Sonntag mit EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen und Nato-Generalsekretär Mark Rutte gesprochen, um sich abzustimmen. Er wolle das Gespräch mit Rutte in den kommenden Tagen fortsetzen. "Dies sind wichtige Tage, und vieles kann sich ändern", schrieb Selenskyj. 

Die Ukraine und ihre Partner führten enge Koordinierungen durch, "und es sind unsere gemeinsamen Maßnahmen und geteilten Positionen, die sich als effektiv erweisen werden". Am Montag empfängt der französische Präsident Emmanuel Macron Selenskyj in Paris. Am Samstag hatte der ukrainische Präsident  in seiner abendlichen Videobotschaft noch gesagt, es sei "durchaus realistisch, in den nächsten Tagen die Schritte zu finalisieren, um zu bestimmen, wie der Krieg würdig beendet werden kann".

Auch Außenminister Johann Wadephul (CDU) betrachtet die laufenden Friedensbemühungen mit Zuversicht. "Ich bin vorsichtig optimistisch, dass jetzt wirklich die Chance besteht, dass es einen Waffenstillstand gibt und dass es Verhandlungen auf Augenhöhe geben kann", sagte er in der ARD-Sendung Bericht aus Berlin. "Wir gehen jetzt in eine entscheidende Woche." Die Herausforderung bestünde nun darin, Russland an den Verhandlungstisch zu bekommen. 


28-Punkte-Plan soll bald an Russland gehen

Selenskyj hatte einen 28-Punkte-Plan von US-Präsident Donald Trump bei Verhandlungen in Genf mit europäischen und amerikanischen Vertretern überarbeiten lassen. In den USA geht es nun um noch strittige Punkte. Der abgeänderte Plan soll in den kommenden Tagen der russischen Regierung vorgestellt werden.