Bayerns Innenminister sieht keinen Grund für Fanproteste in Bundesliga
Nach Ansicht des bayerischen Innenministers Joachim Herrmann (CSU) beruhen die Fanproteste gegen möglicherweise schärfere Maßnahmen zur Stadionsicherheit auf falschen Informationen. "Die aktuelle Debatte über vermeintliche Beschlusspläne der Innenministerkonferenz zur Stadionsicherheit ist eine Gespensterdiskussion. Es werden angeblich geplante Maßnahmen kritisiert und Ängste geschürt, die auf der bevorstehenden Innenministerkonferenz in Bremen gar nicht zur Debatte stehen", sagte Herrmann.
"Insbesondere Themen wie Gesichtserkennung im Stadion und personalisiertes Ticketing stehen nicht auf der Tagesordnung – entsprechende Beschlüsse sind weder geplant noch vorgesehen", sagte der CSU-Politiker. Stehplätze in Fußballstadien seien ein fester Bestandteil der Fankultur, und über Kollektivstrafen für Fans werde bei der Konferenz in Bremen in der kommenden Woche ebenfalls nicht gesprochen.
"Hohen Sicherheitsstandard in den Stadien zukünftig gewährleisten"
"Ich halte es für unverantwortlich, mit solchen falschen Behauptungen Panik unter den Fans zu verbreiten und die Sicherheitsdebatte mit unbelegten Vorwürfen zu vergiften", sagte Herrmann. Sicherheit in Fußballstadien sei kein Selbstläufer, sondern erfordere konsequente und wirkungsvolle Maßnahmen und eine enge Zusammenarbeit aller Beteiligten.
Ein Beispiel hierfür sei der Ausbau der Stadionallianzen, die in Bayern im Oktober 2025 für alle Vereine der oberen drei Ligen eingeführt wurden und auf der Innenministerkonferenz breite Unterstützung finden, so Herrmann. "Die Sicherheitsarbeit ist ein fortwährender Prozess, denn neue Herausforderungen entstehen ständig und müssen entschlossen angegangen werden. Nur so kann der hohe Sicherheitsstandard im Fußball und in den Stadien auch zukünftig gewährleistet werden."
In zahlreichen Stadien haben Anhängerinnen und Anhänger von verschiedenen Vereinen auch am 12. Spieltag der Ersten und Zweiten Bundesliga erneut mit Schweigeprotesten und Plakaten auf vermeintlich geplante Maßnahmen der Politik in Sicherheitsfragen reagiert. "Populismus stoppen", stand etwa auf einem Spruchband der Leverkusener Fans beim Heimspiel gegen Borussia Dortmund. "Fankultur überlebt jede Ministerkonferenz", plakatierten die Anhänger des 1. FC Union Berlin vor dem Duell mit dem 1. FC Heidenheim. Die Anhänger befürchten drastische Maßnahmen wie personalisierte Eintrittskarten oder verschärfte Stadionverbote.