Zahl der Toten nach Drohnenangriffen in Kalogi steigt auf 114
Nach den Drohnenangriffen auf einen Kindergarten und ein Krankenhaus in Kalogi im Süden des Sudan in der vergangenen Woche ist die Zahl der bestätigten Toten weiter gestiegen. Wie der Generaldirektor der Weltgesundheitsorganisation WHO, Tedros Adhanom Ghebreyesus, auf der Onlineplattform X mitteilte, seien 114 Tote gezählt worden, darunter mindestens 63 Kinder.
Nach Angaben der WHO gab es am vergangenen Donnerstag drei separate Drohnenangriffe auf die Stadt in der sudanesischen Region Kordofan, die von der Armee kontrolliert wird. Der erste Angriff galt demnach einem Kindergarten, die folgenden Attacken richteten sich gegen Rettungssanitäter, die die Überlebenden abtransportierten, sowie gegen ein Krankenhaus.
WHO-Chef Tedros teilte auf X mit, seine Organisation verurteile "diese sinnlosen Angriffe auf Zivilisten und Gesundheitseinrichtungen" und fordere erneut ein Ende der Gewalt sowie einen besseren Zugang zu humanitärer Hilfe.
Kämpfe verlagern sich in die Region Kordofan
Der Verwaltungschef von Kalogi sowie der sudanesische Ärzteverband und die Gruppe Emergency Lawyers machten die paramilitärische Gruppe Rapid Support Forces (RSF) für die Angriffe verantwortlich. In einer Erklärung vom Samstag bezeichnete Emergency Lawyers den Angriff als "eklatante Verletzung des humanitären Völkerrechts".
Die paramilitärische Gruppe RSF und das sudanesische Militär befinden sich seit mehr als zwei Jahren im Krieg. Der Machtkampf eskalierte im April 2023 in einen offenen Bürgerkrieg, der zu Kämpfen in der Hauptstadt Khartum und anderen Landesteilen führte. UN-Angaben zufolge wurden mehr als 40.000 Menschen getötet. Hilfsorganisationen gehen davon aus, dass die tatsächliche Zahl der Toten um ein Vielfaches höher liegt.
Die Gefechte verlagerten sich nach der Einnahme der belagerten Stadt Al-Faschir durch die RSF von der Region Darfur auf die Region Kordofan. Der UN-Hochkommissar für Menschenrechte, Volker Türk, warnte, dass es in Kordofan zu ähnlichen Gräueltaten wie in Al-Faschir kommen könnte. In der Stadt häufen sich Berichte über Massenmorde an Zivilisten, Hinrichtungen, sexuelle Gewalt und andere Kriegsverbrechen.