BKA meldet für 2024 sinkenden Anteil tatverdächtiger Zuwanderer

Im vergangenen Jahr sind nach Daten des Bundeskriminalamts (BKA) knapp neun Prozent aller Tatverdächtigen im Bereich der Allgemeinkriminalität Zuwanderer gewesen. Wie aus dem vom BKA veröffentlichten Lagebild "Kriminalität im Kontext von Zuwanderung" hervorgeht, blieb ihr Anteil unter allen Tatverdächtigen mit 8,8 Prozent in etwa auf dem Niveau des Jahres 2023.

Von den 1,97 Millionen Tatverdächtigen waren im Jahr 2024 rund 172.200 Zuwanderer, weitere 697.000 besaßen keine deutsche Staatsbürgerschaft. Laut BKA umfasst die Kategorie der nicht deutschen Tatverdächtigen alle Tatverdächtigen ohne deutsche Staatsangehörigkeit, unabhängig von ihrem Aufenthaltsanlass oder Zuwanderungshintergrund. Zu den tatverdächtigen Zuwanderinnen und Zuwanderern zählen etwa Asylsuchende, Schutzberechtigte oder Kontingentflüchtlinge sowie Personen mit Duldungsstatus.

In den Bereichen Mord, Totschlag und fahrlässige Tötung waren dem Bericht zufolge rund zwölf Prozent aller Tatverdächtigen Zuwanderer. Auch bei Diebstahl, Vermögens- und Fälschungsdelikten lag ihr Anteil bei etwa zwölf Prozent. Bei Sexualstraftaten, sogenannten Rohheitsdelikten wie Körperverletzung und Rauschgiftdelikten waren zwischen acht und zehn Prozent der Verdächtigen Zuwanderer. In fast jedem dritten Ermittlungsverfahren zu organisierter Kriminalität – etwa Drogen oder Schleuserkriminalität – wurden Zuwanderer als Tatverdächtige festgestellt

Große Unterschiede zwischen den Nationalitäten

Insgesamt sank im vergangenen Jahr die Zahl der tatverdächtigen Zuwanderer im Bereich der Allgemeinkriminalität um 3,6 Prozent – von 178.581 auf 172.203. Dieser Vergleich ist dem BKA zufolge allerdings "nur beschränkt aussagekräftig", weil sich die Cannabisteillegalisierung auf die Kriminalstatistik auswirkte und zu einem Rückgang der Tatverdächtigen und Fallzahlen insgesamt führte.

Mehr als die Hälfte der tatverdächtigen Zuwanderer war demnach unter 30 Jahre alt und mehr als drei Viertel waren männlich. Der Anteil der mutmaßlichen Mehrfachtäter an der Gesamtzahl der tatverdächtigen Zuwanderer lag 2024 mit knapp 32 Prozent auf dem Niveau des Jahres 2023.

Große Unterschiede gibt es zwischen den Nationalitäten der zugewanderten Tatverdächtigen. So lag der Anteil tatverdächtiger Ukrainer mit 12,8 Prozent weit unter ihrem Anteil an den Zuwanderern, der bei 35,7 Prozent lag, wie aus dem Lagebericht hervorgeht. Bei Personen aus Algerien, Marokko und Tunesien sieht es dagegen anders aus. Sie machten lediglich 0,5 Prozent der Zuwanderer aus, ihr Anteil an den Tatverdächtigen innerhalb der Gruppe der Zuwanderer lag aber bei 9,1 Prozent.

Tatverdächtige aus diesen Ländern sowie aus Libyen und Georgien waren dem Bericht zufolge zudem besonders häufig Mehrfachtatverdächtige. Syrer machten rund 21 Prozent und Afghanen zehn Prozent der Tatverdächtigen aus, was in etwa ihrem Anteil an in Deutschland lebenden Zuwanderern entspricht.