Trump habe die „Persönlichkeit eines Alkoholikers“, wird seine Stabschefin zitiert
Die Stabschefin des Weißen Hauses, Susie Wiles, wirft dem Magazin „Vanity Fair“ vor, Aussagen von ihr über US-Präsident Donald Trump aus dem Kontext gerissen zu haben. „Wesentliche Zusammenhänge“ seien in dem am Dienstag veröffentlichten Artikel ignoriert worden, während viele Einzelheiten ausgelassen worden seien, schrieb Wiles auf X.
Sie gehe davon aus, dass „ein überwiegend chaotisches und negatives Bild“ von Präsident Trump und dessen Team gezeigt werden sollte. Der Text sei ein „unaufrichtig verfasster, verleumderischer Angriff auf mich und den besten Präsidenten, das beste Team des Weißen Hauses und das beste Kabinett der Geschichte“.
Die „Vanity Fair“ hatte am Dienstagmorgen (Ortszeit) einen Artikel veröffentlicht, in dem Wiles überraschend unverblümt und auch harsch über ihren Chef urteilt. Trump habe die „Persönlichkeit eines Alkoholikers“, sagte die Stabschefin demnach beispielsweise. Das Magazin zitiert an dieser Stelle nicht den kompletten Satz aus dem Gespräch, sondern nur das Fragment. Außerdem sagte sie über den US-Präsidenten: „Er handelt in der Überzeugung, dass es nichts gibt, was er nicht schaffen kann. Nichts, absolut nichts.“ Grundlage des Artikels sind der „Vanity Fair“ zufolge mehrere Gespräche mit Wiles.
Mit Blick auf Trumps Vorgehen gegen Kritiker und politische Gegner sagte sie, man könne durchaus den Eindruck gewinnen, dass es sich um Vergeltungsaktionen handle. Allerdings sei dem nicht so, sagte sie weiter. „Ich glaube nicht, dass er morgens aufwacht und an Rache denkt. Aber wenn sich die Gelegenheit bietet, wird er sie nutzen.“
Vance? „Verschwörungstheoretiker“ Musk? „Ketamin-Konsument“
Die „Vanity Fair“ gibt in ihrem Artikel elf Zeitpunkte an, an denen Gespräche mit Wiles geführt wurden. Dabei werden teils nur Satzfragmente anstelle ganzer Sätze wiedergegeben.
Auch über andere wichtige Menschen aus Trumps Umfeld sprach Wiles mit der „Vanity Fair“. Vize-Präsident J.D. Vance etwa sei seit einem Jahrzehnt „ein Verschwörungstheoretiker“. Elon Musk sei ein „bekennender Ketamin-Konsument“, während Justizministerin Pam Bondi bei der Bearbeitung der Epstein-Akten „völlig versagt“ habe.
Karoline Leavitt, Pressesprecherin des Weißen Hauses, nahm Wiles nach dem Bericht in der „Vanity Fair“ in Schutz. Die Stabschefin habe Trump dabei geholfen, „die erfolgreichsten ersten elf Monate im Amt eines Präsidenten in der amerikanischen Geschichte zu erzielen“, schrieb sie auf X. „Präsident Trump hat keine wichtigere oder loyalere Beraterin als Susie. Die gesamte Regierung ist ihr für ihre besonnene Führung dankbar und steht geschlossen hinter ihr.“
Als Stabschefin ist Wiles eine der einflussreichsten Persönlichkeiten in Trumps Zirkel. Sie gilt als enge Vertraute des US-Präsidenten und hat ihn über Jahre hinweg auf verschiedenen Positionen begleitet.