EU-Kommission droht Trump nach Erhöhung der Stahlzölle
Die EU-Kommission hat sich enttäuscht über die von US-Präsident Donald Trump verkündeten neuen Zölle auf die Einfuhr von Stahl und Aluminium geäußert. Die Kommission bedauere die angekündigten Maßnahmen "zutiefst", teilte eine Sprecherin der Behörde mit. Trumps Ankündigung untergrabe die "anhaltenden Anstrengungen", eine Verhandlungslösung für den Handelsstreit mit den USA zu erreichen.
Sollte eine solche Einigung nicht erreicht werden, kündigte Brüssel Vergeltungsmaßnahmen an. "Zusätzliche Maßnahmen" der EU würden am 14. Juli in Kraft treten – "oder früher", hieß es. Trumps Ankündigung bedeute für die Weltwirtschaft "zusätzliche Unsicherheit" und erhöhe die Kosten für Verbraucher "auf beiden Seiten des Atlantiks", warnte die EU-Kommission.
Trump hatte am Freitag angekündigt, die Einfuhrzölle auf Stahl und Aluminium in den USA bereits am kommenden Mittwoch auf 50 Prozent zu erhöhen.
EU bemüht sich um Einigung
Der US-Präsident hat die EU bereits mit mehreren Zollaufschlägen belegt, darunter 25-prozentige Zölle auf Autos, Stahl und Aluminium. In der vergangenen Woche hatte er mit generellen Zöllen auf EU-Waren in Höhe von 50 Prozent gedroht, diese jedoch zunächst wieder aufgeschoben.
Die EU-Kommission führt im Namen der 27 Mitgliedstaaten die Verhandlungen mit den USA. Handelskommissar Maroš Šefčovič hatte noch am Freitag erklärt, er bemühe sich weiter um eine Einigung und Abwendung der Zölle.
Seit Beginn seiner zweiten Amtszeit im Januar fährt Trump einen harten handelspolitischen Kurs, der die weltweiten Lieferketten und die Aktienmärkte erschüttert hat. Seine Zollpolitik wird nach Angaben der Bundesregierung auch Thema des Antrittsbesuchs von Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) in Washington, D. C. sein. Merz wird demnach am Donnerstag von Trump im Weißen Haus empfangen.