Privatpersonen melden immer weniger Patente an

Die Zahl der von Privatpersonen angemeldeten Patente ist in Deutschland stark zurückgegangen. Einer Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) zufolge gab es 2022 nur noch 2.160 solcher Anmeldungen – rund 75 Prozent weniger als im Jahr 2000. Das berichteten die Zeitungen der Funke Mediengruppe unter Berufung auf eine aktuelle Auswertung des Instituts.

Während der Großteil der Patente traditionell von Unternehmen, Hochschulen und anderen Institutionen stammt, hatten freie Erfinderinnen und Erfinder noch Mitte der Neunzigerjahre einen Anteil von mehr als 25 Prozent an den Anmeldungen. Inzwischen liege dieser Wert bei weniger als fünf Prozent.

Die Erosion der freien Erfinderinnen und Erfinder in Deutschland gehe ungebremst weiter, sagte der IW-Patentexperte Oliver Koppel den Funke-Zeitungen. Nach einem kurzen Anstieg während der Coronapandemie sei die Zahl der Patente auf ein neues Tief gefallen. Eine Trendwende sei nicht absehbar.

Als einen Grund für die Entwicklung nannte Koppel den stark gestiegenen Wissensstand. Die Hürde, wirklich neue Erfindungen zu machen, sei heute deutlich höher. "Die Komplexität der Erfindungen ist gestiegen, und Garagentüftlern fällt es zunehmend schwer, die Neuheitsschwelle zu überspringen", sagte er.