In kleineren Bundesländern wächst die Wirtschaft

Die Wirtschaftsleistung der einzelnen Länder hat im ersten Halbjahr insgesamt stagniert. Wie aus vorläufigen Zahlen der Statistischen Ämter des Bundes und der Länder hervorgeht, verzeichneten sieben Bundesländer in den ersten sechs Monaten des Jahres im Vorjahresvergleich einen Rückgang der Wirtschaft. Darunter fallen auch die wirtschaftlich stärksten Länder Bayern, Nordrhein-Westfalen und Baden-Württemberg. Diese machen zusammen mehr als die Hälfte des deutschen Bruttoinlandsprodukts aus. 

Dagegen verzeichneten acht Bundesländer ein Wirtschaftswachstum. Am stärksten war dies in Bremen, welches im Vergleich zum Vorjahr um 2,9 Prozent zulegte. Es folgen Mecklenburg-Vorpommern mit 2,0 Prozent, Berlin mit 1,3 Prozent, Hamburg mit 1,1 und Niedersachsen mit 1,0 Prozent. In Thüringen wuchs die Wirtschaft um 0,6 Prozent, in Rheinland-Pfalz und Sachsen um jeweils 0,1 Prozent.

Mit einem Minus von 1,9 Prozent verzeichnete das Saarland den größten Rückgang im Vergleich zum ersten Halbjahr 2024. In Brandenburg betrug das Minus ein Prozent, in Baden-Württemberg 0,8 und Bayern 0,4 Prozent. Während in Sachsen-Anhalt die Wirtschaft um 0,3 Prozent schrumpfte, ging sie in NRW und Schleswig-Holstein um je 0,2 Prozent zurück. Als einziges Bundesland verzeichnete Hessen die gleiche Wirtschaftsleistung wie im Vorjahreszeitraum. 

ifo-Geschäftsklimaindex ist gesunken

Ein klares Muster bei der Entwicklung der Wirtschaftsleistung zwischen Ost und West lässt sich nicht erkennen. Sowohl in den alten als auch den neuen Bundesländern gab es wirtschaftlichen Auf- und Abschwung. 

Insgesamt sind die Aussichten auf das zweite Halbjahr jedoch nicht die besten: Der wichtige ifo-Geschäftsklimaindex ist im September überraschend gesunken, wie das Münchner ifo Institut am Mittwoch mitteilte. Nachdem er in den vergangenen Monaten kontinuierlich gestiegen war, erlitt die Hoffnung auf wirtschaftliche Erholung damit "einen Dämpfer", sagte ifo-Präsident Clemens Fuest.