Produktion deutscher Unternehmen geht deutlich zurück

Die deutschen Unternehmen haben im August deutlich weniger produziert als zuletzt. Industrie, Bau und Energieversorger stellten zusammen 4,3 Prozent weniger her als im Vormonat, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Dies ist der größte Rückgang seit März 2022, also kurz nach Beginn des russischen Kriegs gegen die Ukraine. Von der Nachrichtenagentur Reuters befragte Ökonomen hatten nur mit einem Minus von 1,0 Prozent gerechnet, nach einem Anstieg von 1,3 Prozent im Juli.

Die deutsche Industrie allein stellte im August 5,6 Prozent weniger her als im Vormonat. Zudem macht ihr das Neugeschäft zu schaffen: Die Bestellungen sanken im August um 0,8 Prozent und damit das vierte Mal in Folge. Die Energieerzeugung nahm im August um 0,5 Prozent ab und die Baubranche steigerte ihre Produktion um 0,6 Prozent. Das Bundeswirtschaftsministerium erklärte, dass die Frühindikatoren am aktuellen Rand auf eine noch schwache Konjunkturentwicklung im dritten Quartal 2025 hindeuteten.

"Das ist ein erneuter heftiger Schlag für die deutsche Konjunktur", sagte Jens-Oliver Niklasch, Analyst der Landesbank Baden-Württemberg (LBBW). Für das dritte Quartal werde damit ein erneuter Rückgang der Wirtschaftsleistung wahrscheinlicher.

Führende Institute haben zuletzt ihre Wachstumsprognosen für Deutschland gesenkt. Sie trauen Deutschland 2025 nur noch ein Miniwachstum von 0,2 Prozent zu. In den nächsten beiden Jahren dürfte es stärker nach oben gehen, aber nur dank der staatlichen Mehrausgaben für Infrastruktur und Verteidigung.