CDU-Politikerin stellt Reformationstag als arbeitsfrei infrage
Die CDU-Politikerin Gitta Connemann, Bundesvorsitzende der Mittelstands- und Wirtschaftsunion (MIT), hält es nicht für angemessen, dass der Reformationstag in einigen Bundesländern ein gesetzlicher Feiertag ist. "Wenn wir dem wieder Leben einflößen würden, dann wäre es ja wunderbar. Solange das nicht so ist, finde ich, sollten nicht kirchliche Feiertage dafür herhalten, sich einen freien Tag zu machen", sagte die evangelische Bundestagsabgeordnete im Podcast Table.Briefings des Portals Table.Media.
Sie selbst gehe am Reformationstag, dem 31. Oktober, manchmal in die Kirche und sei dann immer verwundert, "dass die Kirchen leer sind", sagte die Christdemokratin aus Ostfriesland, die sich dafür aussprach, Unternehmen in Deutschland zu entlasten, und in diesem Zusammenhang auf arbeitsfreie Tage zu sprechen kam: "Wir müssen uns fragen: Können wir uns bestimmte Dinge noch erlauben, die wir uns so gegönnt haben?"
Auch in europäischen Nachbarländern wird immer wieder darüber diskutiert, Feiertage aus wirtschaftlichen Gründen zu streichen, etwa in Frankreich. Dänemark hat 2023 einen Feiertag abgeschafft. Wie viel das wirtschaftlich bringt, ist umstritten.
Feiertag im Osten und im Norden
In den östlichen Bundesländern außer Berlin ist der Reformationstag ein gesetzlicher Feiertag. 2018 haben ihn außerdem die norddeutschen Bundesländer Bremen, Hamburg, Niedersachsen und Schleswig-Holstein zum Feiertag erklärt. In 9 von 16 Bundesländern ist damit am 31. Oktober Feiertag.
Am Reformationstag erinnern Protestanten in aller Welt an die Anfänge der evangelischen Kirche vor rund 500 Jahren. Die vom Augustinermönch Martin Luther (1483–1546) um den 31. Oktober 1517 von Wittenberg aus verbreiteten 95 Thesen gegen kirchliche Missstände wurden zum Ausgang einer christlichen Erneuerungsbewegung.