Renten könnten 2026 um 3,7 Prozent steigen

Die Renten könnten im kommenden Jahr um 3,7 Prozent steigen. Das geht aus dem Entwurf für den jährlichen Rentenversicherungsbericht hervor, in dem Einnahmen, Ausgaben und andere finanzielle Entwicklungen der Rentenversicherung aufgeschlüsselt werden. Der Bericht soll nach Informationen aus Regierungskreisen zunächst intern abgestimmt werden. Die Steigung würde damit etwa auf dem Niveau dieses Jahres liegen.

Bei dem Wert handelt es sich um eine Schätzung. Wie stark die Rente im kommenden Jahr tatsächlich steigt, legt das Bundeskabinett erst im Frühjahr fest. Abweichungen vom jetzt vorliegenden Wert sind dabei möglich, etwa wenn sich Löhne anders entwickeln als erwartet. So war vor einem Jahr ein Rentenplus von lediglich 3,5 Prozent prognostiziert worden. Die jährliche Anpassung zum 1. Juli lag dann aber bei 3,74 Prozent. 

Die Renten richten sich nach der Lohnentwicklung im Land. Sie werden im Normalfall jedes Jahr im Juli angehoben. Sinken die Löhne, verhindert eine sogenannte Rentengarantie aber, dass auch die Altersbezüge nach unten gehen. Im schlimmsten Fall kommt es dann zu einer Nullrunde.

Kosten für Rentenpaket wohl doch geringer

Aus dem Bericht geht zudem hervor, dass die von der Koalition geplante Haltelinie für ein Rentenniveau von 48 Prozent den Bundeshaushalt bis 2039 mit Mehrausgaben von insgesamt 122 Milliarden Euro belasten könnte. Das Rentenpaket mit der Niveausicherung muss noch vom Bundestag verabschiedet werden. Es ist in der Koalition aus CDU, CSU und SPD wegen der hohen Kosten für die Haltelinie noch umstritten. Vor allem junge Unionsabgeordnete pochen auf Änderungen und drohen damit, das Paket im Bundestag scheitern zu lassen.

Die erwarteten Kosten fallen nun um einige Milliarden Euro geringer aus als in bisherigen Berechnungen, da die Regierung in den kommenden Jahren von einer besseren Lohnentwicklung ausgeht. Die Kritik der Jungen Gruppe der Union richte sich vor allem dagegen, dass das Rentenniveau nach dem Auslaufen der Haltelinie nach 2031 nicht wieder auf das Niveau ohne Reform sinken soll. Dies belastet den Bund mit zweistelligen Milliardenbeträgen, die sich von 2032 bis 2039 nach den neuen Berechnungen auf 102,3 Milliarden Euro summieren. Die Gruppe hatte bisher von Mehrausgaben von etwa 115 Milliarden Euro gesprochen.

Höhere Bezüge für Rentner

Für Rentnerinnen und Rentner bedeutet die Haltelinie höhere Bezüge. Laut dem Entwurf des Rentenversicherungsberichts fallen die Renten im Jahr 2031 dadurch nach derzeitigen Berechnungen um 1,92 Prozent höher aus als ohne Rentenpaket.

Auch die Kosten der Ausweitung der Mütterrente ab 2027 sind in dem Entwurf beziffert. Sie summieren sich für den Bund bis 2039 auf 62,7 Milliarden Euro. Künftig werden in der Rente drei Jahre Kindererziehung anerkannt, unabhängig vom Geburtsjahr des Kindes. Die Mehrausgaben will der Bund der Rentenversicherung wie bei der Haltelinie aus Steuergeldern erstatten.