ICE-Strecke zwischen Köln und Hagen wird monatelang gesperrt

Im Februar kommenden Jahres beginnt die Deutsche Bahn mit der Sanierung der Fernverkehrsstrecke von Köln über Wuppertal nach Hagen. Nach Angaben des Unternehmens wird der für den Fernverkehr wichtige, 65 Kilometer lange Streckenabschnitt vom 6. Februar bis zum 10. Juli gesperrt. Die Sperrung werde Auswirkungen für zahlreiche ICE-Verbindungen bis nach Berlin und Hamburg haben.

Betroffen sein wird den Angaben zufolge aber auch der Regionalverkehr, für den die Strecke ebenfalls bedeutend ist. Zwar könnten einige Regionalzüge auf S-Bahn-Gleisen fahren, aber zahlreiche Fahrgäste, vor allem Pendler, werden monatelang auf Ersatzbusse ausweichen müssen. Trotz eines geplanten hohen Taktes wird eine Fahrt laut Bahn etwa drei- bis viermal so lange dauern wie mit einem Zug.

Kosten belaufen sich auf 800 Millionen Euro

Nach Angaben der Bahn handelt es sich um eine der bedeutendsten Verkehrsachsen in Nordrhein-Westfalen. ICE, Regional- und Güterzüge sind dort in einem dichten Takt unterwegs. Es sei daher wichtig, das Schienennetz in dieser Region leistungsfähiger zu machen. Die Bahn plant nach eigenen Angaben mit Kosten in Höhe von 800 Millionen Euro.

Während der fünfmonatigen Bauphase werden den Angaben zufolge ICE-Züge von Köln in Richtung Berlin und Hamburg über das Ruhrgebiet fahren – dadurch werde die Fahrt etwa 20 bis 40 Minuten länger dauern. In Wuppertal und Solingen halten laut Bahn während der Bauzeit überhaupt keine Fernzüge, in Hagen nur einige wenige. IC-Verbindungen entfallen auf dem Abschnitt ganz. Die Bahn empfiehlt Betroffenen, sich in der Online-Auskunft darüber zu informieren, wie man während der Bauphase an sein Ziel kommen kann. Alle Änderungen seien dort bereits aufgeführt.

Es ist das erste Mal, dass das Bahnkonzept der umfassenden Generalsanierung wichtiger Strecken im bevölkerungsreichsten Bundesland Nordrhein-Westfalen umgesetzt wird. Dort plant die Bahn rund zehn Großprojekte. Bundesweit will das Unternehmen voraussichtlich bis zum Jahr 2035 rund 40 wichtige Strecken modernisieren und für den digitalen Ausbau vorbereiten – derzeit geschieht dies mit der Strecke zwischen Hamburg und Berlin. Das vielerorts marode und insgesamt überlastete Streckennetz gilt als einer der Hauptgründe für mangelnde Zuverlässigkeit der Bahn. Das Jahr 2026 hat die neue Bahnchefin Evelyn Palla daher zum "Jahr des großen Umbaus" erklärt.