Niedrige Pegelstände am Rhein beeinflussen Frachtverkehr
Die anhaltende Trockenheit in Deutschland beeinträchtigt die Schifffahrt auf dem Rhein. Wegen niedriger Pegelstände können Frachtschiffe oft nur eingeschränkt beladen werden. Um die geringere Auslastung auszugleichen, erhöhen die Reedereien die Frachtraten. Betroffen sind sämtliche Rheinabschnitte südlich von Duisburg und Köln, einschließlich der Engstelle Kaub.
Dort können Schiffe aktuell nur etwa zur Hälfte beladen werden, bei Duisburg und Köln liegt die Auslastung bei 40 bis 50 Prozent. Deswegen muss die Fracht auf mehrere Schiffe verteilt werden, was die Transportkosten für die Kunden erhöht.
Für diese Woche wird eine extreme Hitzewelle in Teilen Deutschlands erwartet. In Köln könnten die Temperaturen laut Prognosen bis zu 40 Grad Celsius erreichen. Es werden weiter sinkende Pegel erwartet.
"Bisher heißeste Tag des Sommers"
Der kommende Mittwoch werde "der bisher heißeste Tag des Sommers", teilte der Deutsche Wetterdienst mit. Verbreitet würden dann 34 bis 38 Grad Celsius erreicht, örtlich bis 40 Grad. Höchsttemperaturen unter 30 Grad werde es nur am Meer und im höheren Bergland geben.
Bereits seit Montag sorgt der Zustrom heißer Luftmassen nach Deutschland für hohe Temperaturen. In vielen Regionen gelten bereits Hitzewarnungen des Wetterdiensts. Auch die Waldbrandgefahr steigt. Zudem kann es zu Hitzegewittern mit Unwetterpotenzial kommen.
Für zahlreiche Rohstoffe ist der Rhein eine zentrale Transportachse. Güter wie Getreide, Mineralien, Erze, Kohle und Ölprodukte werden über den Fluss verschifft. Bereits im Sommer 2022 hatten Dürre und Hitze ungewöhnlich niedrige Wasserstände verursacht, was bei vielen Unternehmen zu Lieferengpässen und Produktionsproblemen führte.
Bereits der diesjährige Juni war trockener, sonniger und wärmer als die Junimonate der international gültigen Referenzperiode 1961 bis 1990, wie der Deutsche Wetterdienst nach ersten Auswertungen seiner rund 2.000 Messstationen mitteilte. Das Temperaturmittel lag demnach bei 18,5 Grad und damit um 3,1 Grad über dem Wert der Referenzperiode (15,4 Grad). Selbst im Vergleich mit der aktuellen und wärmeren Periode 1991 bis 2020 (16,4 Grad) ergab sich noch ein deutliches Plus von 2,1 Grad.
Die Sonne schien im Juni 277 Stunden und damit 74 Stunden länger als im Mittel der Referenzperiode. Mit gerade einmal 61 Litern Niederschlag pro Quadratmeter war der Juni außerdem auch deutlich trockener als in besagtem Vergleichszeitraum. Von 1961 bis 1990 waren im sechsten Monat des Jahres durchschnittlich 85 Liter Regen gefallen, von 1991 bis 2020 noch 76 Liter.
Hitzewelle erreicht in Frankreich neues Extrem
Auch in Frankreich nimmt die Hitze aktuell ungekannte Ausmaße an, in 84 der 101 Départements wurde eine Hitzewarnung ausgegeben. "Das hatten wir noch nie", sagte Umweltministerin Agnès Pannier-Runacher. Nur die Küste am Ärmelkanal und die Grenzregion zu Belgien und Deutschland sind derzeit nicht betroffen.
In großen Teilen Frankreichs soll die Temperatur bis zur Wochenmitte ebenfalls auf über 40 Grad steigen, auch nachts soll die Lufttemperatur nicht unter 20 Grad sinken. Unternehmen wurden aufgerufen, ihre Beschäftigten so gut wie möglich zu schützen, rund 200 Schulen im ganzen Land sollten am Montag wegen der Extremhitze geschlossen bleiben. In der Nähe von Narbonne im Südwesten des Landes waren am Sonntag große Waldbrände ausgebrochen.