Katastrophenfall nach Waldbränden in Thüringen aufgehoben

Der Katastrophenfall wegen des Waldbrands auf der Saalfelder Höhe in Thüringen ist aufgehoben. Nachlöscharbeiten würden aber weiter andauern, teilte der Sprecher des Landratsamts Saalfeld-Rudolstadt mit. "Das wird die Einsatzkräfte noch einige Tage beschäftigen", sagte er.

Um noch bestehende Glutnester zu finden, würden auf der Saalfelder Höhe derzeit mit Wärmebildkameras ausgestattete Drohnen das Gebiet überfliegen, sagte der Sprecher. Löschtrupps mit tragbaren Wärmebildkameras würden dann eingesetzt, um unter der Asche im Boden verborgene Glutnester aufzuhacken und zu löschen. Etwa 60 Feuerwehrleute und andere Helfer seien noch im Einsatz. In dieser Größenordnung werde sich die Zahl der Einsatzkräfte wohl auch die kommenden Tage bewegen.

Entspannung, aber keine Entwarnung in der Gohrischheide

In der Gohrischheide im nördlichen Sachsen konnten Regenfälle und kühlere Temperaturen das Brandgeschehen nach mehr als einer Woche beruhigen. Der Landkreis teilte mit, dass die Lage in einigen Einsatzgebieten stabil sei. Immer wieder aufflammende Abschnitte und auch ein größerer Brand nahe der Kaserne Zeithain hätten durch den Regen zuletzt schnell eingedämmt werden können.

Als letzte von drei evakuierten Orten wurde in Sachsen auch die Evakuierung der Ortschaft Heidehäuser von den Behörden aufgehoben. Wie der Landrat des Landkreises Meißen, Ralf Hänsel (CDU), mitteilte, kann wegen noch bestehender Glutnester vorerst aber keine vollständige Entwarnung gegeben werden. Aktuell befinden sich demnach etwa 300 Einsatzkräfte vor Ort. 

Nach bisherigen Behördenangaben sind rund 2.100 Hektar von dem Brand betroffen. Im vergangenen Jahr wurden laut Bundesinformationszentrum Landwirtschaft in ganz Deutschland etwa 334 Hektar Waldfläche durch Brände vernichtet. Im langjährigen Durchschnitt waren es 844 Hektar. Die Waldbrände haben damit also allein in der Gohrischheide eine größere Fläche vernichtet, als sonst im Jahresschnitt im gesamten Bundesgebiet abbrennt.

Zeitweise waren von den Bränden in der Gohrischheide auch Gebiete im benachbarten Brandenburg betroffen, allerdings in deutlich geringerem Ausmaß als in Sachsen. 

Kriminalpolizei ermittelt zur Brandursache

Derweil hat die Kriminalpolizei Ermittlungen zur Brandursache aufgenommen und bittet um Zeugenhinweise. Das Feuer war am vergangenen Mittwoch aus unbekannten Gründen in der Nähe des Thüringer Orts Gösselsdorf ausgebrochen. Die Flammen breiteten sich daraufhin auf eine Fläche von 250 Hektar aus. Das gilt als die größte bekannte Waldbrandfläche in Thüringen.