Berliner Wissenschaftspreis vergeben: Kai Wegner zeichnet Forschung zu Batterien und nachhaltigem Bauen aus

Der Berliner Wissenschaftspreis geht in diesem Jahr an zwei Forschende, die beide technikaffin und nah an der Anwendung arbeiten. Philipp Adelhelm wird mit dem Hauptpreis ausgezeichnet und forscht als Elektrotechniker zur Optimierung von Batterien. Die Bauingenieurin Inka Mai, die den Nachwuchspreis bekommt, setzt als Ingenieurin Robotik ein, um Baumaterialien besser zu verbinden.

Der Regierende Bürgermeister Kai Wegner (CDU) übergab die Preise bei einem Festakt am Donnerstagabend im Roten Rathaus. Die aktuelle Auszeichnung gilt für 2024. Sie wird seit 2008 jährlich immer im Sommer des Folgejahrs vergeben: für herausragende Leistungen, die exzellent und auch in die Praxis übertragbar sein sollen.

Adelhelm ist Professor für Physikalische Chemie der Materialien/ Elektrochemie an der Humboldt-Universität zu Berlin und leitet am Helmholtz-Zentrum Berlin eine Arbeitsgruppe, die Batterien im Betrieb untersucht. Den Preis bekomme Adelhelm für seine Beiträge zu Fragen der Energieversorgung, heißt es in der Mitteilung der Senatskanzlei, diese seien „bahnbrechend und international wegweisend“. Seine Forschungsgruppe trage zum Erfolg Berlins als Standort für Elektrochemie und Nachhaltigkeitsforschung bei, wird die Jury zitiert.  

Adelhelm teilte über das Helmholtz-Zentrum seine Freude über den Preis mit. Kostengünstige und sichere Stromspeicher zu entwickeln, sei zentral „für die Energiewende und die Versorgungssicherheit“. Gebraucht würden sie etwa für Elektrofahrzeuge oder Großspeicheranlagen. Er dankte seinem Team und Partnern und wies darauf hin, Berlin sei „mit seiner einzigartigen Dichte an Forschungseinrichtungen ein idealer Ort für innovative Materialforschung“.

Philipp Adelhelm ist Professor für Physikalische Chemie der Materialien / Elektrochemie an der HU Berlin und hat den Berliner Wissenschaftspreis (2024) bekommen.

© Stefan Klenke / HU Berlin

Die 40.000 Euro, die es für den Hauptpreis gibt, sollen der Einrichtung zugutekommen, in der diese Leistungen erbracht wurden. Dem Auswahlgremium sitzt die Wissenschaftssenatorin vor, derzeit Ina Czyborra (SPD).  

Mai forscht zu 3D-Druck mit Beton

Inka Mai, die den mit 10.000 Euro dotierte Nachwuchspreis bekommt, ist Juniorprofessorin für die robotergestützte Fertigung der gebauten Umwelt an der Technischen Universität Berlin. Sie zeichne sich durch „visionäre Arbeiten aus, in denen sie Ingenieurskunst mit modernster Robotik verbindet“, teilte die Senatskanzlei mit. Die Jury habe hervorgehoben, dass Mai etwa neue Fertigungsverfahren für den 3D-Druck von Beton entwickelt und erprobt habe. Für Berlin sei das „als wachsende Stadt dringlich und von höchster Bedeutung“.   

Inka Mai ist Juniorprofessorin an der TU Berlin für die robotergestützte Fertigung der gebauten Umwelt und hat als Nachwuchsforscherin den Berliner Wissenschaftspreis (2024) bekommen.

© Kevin Fuchs

Wegner lobte die Forschenden für ihre Arbeit – sie stehe „für das, was Berlin als Wissenschaftsstandort ausmacht: Mutiges Denken, kluge und kreative Lösungen sowie der feste Wille, Wissenschaft konkret für die Herausforderungen unserer Zeit nutzbar zu machen.“

Berlins Hochschulen fordert derzeit der Sparkurs des Senats heraus. Im laufenden Jahr müssen sie mehr als 140 Millionen Euro einsparen, dutzende Professuren und bis zu 14 Prozent der Studienplätze abbauen, obwohl das Land bis 2028 ein deutliches Plus zugesichert hatte.

Am Mittwoch gab es jedoch eine gute Nachricht: Ab 2026 werde nicht weiter gekürzt, sondern das Hochschulbudget wieder leicht angehoben, gab Czyborra bekannt. Der neue Plan für Berlins Hochschulverträge muss von Senat und das Abgeordnetenhaus bestätigt werden.