Meteorologen rechnen erneut mit Temperaturen bis 37 Grad

Vor dem Wochenende wird es laut Deutschem Wetterdienst (DWD) noch einmal richtig heiß: Die Meteorologen rechnen mit Höchstwerten von 31 bis 37 Grad, im Norden und Nordwesten sollen es 25 bis 31 Grad werden. Ab dem Mittag wird dann mit "einzelnen, teils aber kräftigen Gewittern mit Starkregen, Hagel und Sturmböen" gerechnet – besonders im Süden und in der Mitte Deutschlands.

Etwas Abkühlung ist dann zum Wochenende in Sicht. Am Freitag gelangen zwar laut DWD noch "heiße bis sehr heiße und feuchte Luftmassen in den größten Teil Deutschlands". Zum Wochenende breite sich dann aber von Nordwesten weniger heiße Luft aus. 

Im Süden Europas wird indes weiter mit großer Hitze gerechnet. Seit Dienstag herrscht in Spanien eine Hitzewelle mit Temperaturen bis zu 44 Grad Celsius. Durch die Hitze und verheerende Waldbrände sind bereits mehrere Menschen gestorben. Bei einem Brand nahe der spanischen Hauptstadt Madrid wurde ein Mensch getötet, ein freiwilliger Helfer starb bei der Bekämpfung eines Waldbrandes in der Region León; auch in Montenegro starb ein Soldat.

Sonnensegel und Frischluftschneisen

Deutsche Wohlfahrtsverbände haben angesichts der Hitze auf die besondere Gefährdung obdachloser Menschen hingewiesen. "Obdachlosen Menschen mangelt es an geschützten Rückzugsräumen sowie Zugang zu Trinkwasser", sagte die Präsidentin des Deutschen Roten Kreuzes, Gerda Hasselfeldt, dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND). Bessere Hitzeschutzmaßnahmen würden "an vielen Stellen auch der gesamten Bevölkerung zugutekommen". Nötig seien "ausreichend Trinkwasserstellen und schattige Plätze an gut zugänglichen Orten". Erstrebenswert wären zudem "ausreichende und hitzeresistente Notunterkünfte für obdachlose Menschen".

Die Präsidentin des Deutschen Caritasverbandes, Eva Welskop-Deffaa, wies gegenüber dem RND auch auf die nötige gesellschaftliche Empathie hin: "In der prallen Hitze sehen wir im Crack-Koma auf der Straße liegende Menschen, die nicht nur der Sonne, sondern auch Gewalt schutzlos ausgeliefert sind. Wir müssen alles tun, um zu verhindern, dass auch in Deutschland Forderungen nach Vertreibung obdachloser, verzweifelter Menschen aus dem Stadtgebiet laut werden, wie sie in den USA gerade präsidiale Unterstützung finden." US-Präsident Donald Trump hatte vor drei Tagen angekündigt, er wolle die Hauptstadt Washington, D. C. mithilfe der Nationalgarde von Obdachlosen befreien. 

Der Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städtetages, Christian Schuchardt, hoffte im Gespräch mit dem RND, dass der Nationale Aktionsplan Wohnungslosigkeit das Thema Hitze stärker in den Blick nehme. Auch Bund und Länder könnten konkrete Maßnahmen verabreden. Das dürfe "nicht nur an den Kommunen hängenbleiben". Städte achteten bereits auf Trinkwasserbrunnen, Schatten spendende Bäume, Frischluftschneisen und begrünte Fassaden und Dächer, damit sich die Orte weniger aufheizen. Zudem gebe es an manchen Orten konkrete Hilfe für Obdachlose bei Hitze, etwa Wasser, Sonnencreme und Sonnensegel. 

Auf einem der zentralen Plätze der Stadt Koblenz steht in diesem Sommer ein Forschungspavillon. Dessen Dach kann per Knopfdruck ausgefahren werden und dann Schatten spenden.