Vogelgrippe weitet sich auf zehn Bundesländer aus

Die Vogelgrippe hat sich mittlerweile in Geflügelfarmen in zehn Bundesländern ausgebreitet. Zur Seuchenprävention wurden dort alle Tiere getötet. Wie das Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) in Greifswald mitteilte, wurden seit Anfang September 48 Vogelgrippe-Ausbrüche in kommerziellen Geflügelhaltungen registriert.

Eine FLI-Sprecherin sagte, dass sich die Zahlen wegen der dynamischen Entwicklung in kurzer Zeit erhöhen könnten. Getötet werden mussten demnach mehr als 525.000 Tiere. Mit Stand am Vormittag waren demnach am meisten Betriebe in Niedersachsen betroffen, dort waren es 17. In Brandenburg waren es acht, in Mecklenburg-Vorpommern sechs, in Schleswig-Holstein fünf, in Nordrhein-Westfalen und Thüringen jeweils 4 sowie in Baden-Württemberg, Bayern, Sachsen-Anhalt und Rheinland-Pfalz jeweils ein Betrieb. 

Die Vogelgrippe, auch Geflügelpest genannt, ist eine bei vielen Vogel- und Geflügelarten häufig tödlich verlaufende Infektionskrankheit. Nach Angaben des Friedrich-Loeffler-Instituts sind auch Wildvögel betroffen. Bei 248 eingesandten Tierkadavern sei im Referenzlabor das hochansteckende Vogelgrippe-Virus H5N1 festgestellt worden.

Massensterben bei Kranichen

Die Zahl der verendeten Tiere sei um ein Vielfaches höher, sagte die Sprecherin. Vor allem unter Kranichen hatte die Vogelgrippe ein Massensterben ausgelöst. Allein in Brandenburg gab es mehrere Tausend tote Tiere.

Nach dem Fund toter Kraniche, bei denen H5N1 nachgewiesen wurde, hatten das Saarland und Hamburg als erste Bundesländer eine landesweite Stallpflicht für Nutzgeflügel angeordnet. Damit soll die Gefahr reduziert werden, dass dort die Geflügelpest auch auf Zucht-, Mast- und Hausgeflügelbestände übergreift. In einer Reihe anderer Bundesländer gilt die Stallpflicht regional begrenzt.